Autor | Riccarelli, Ugo |
Titel | Der vollkommene Schmerz |
Originaltitel | Il dolore perfetto |
Genre | Drama |
Seiten | 415 |
Erscheinungsjahr | 2004 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Zsolnay |
Wertung | |
Inhalt
Die Witwe Bartoli betreibt eine kleine Pension in dem italienischen Dörfchen Colle, um sich und ihren Sohn über die Runden bringen zu können. Da kommt ihr der zahlende Gast gerade recht, der den neuen Lehrer stellen wird. Sie und Salvatore, der revolutionäre Gedanken hegt und sich trotz der damit verbundenen Gefahren nicht scheut, diese auszusprechen, kommen sich rasch näher. Derweil ehelicht die etwas verträumte Rosa den Schweinezüchter Odysseus...
Rezension
Wie man sieht, treten hier etliche Personen auf, so dass man eine Weile braucht, um dahinter zu kommen, wer mit wem auf welche Weise verbunden ist. Zudem war mir erst nicht ganz klar, in welcher Zeit der jeweilige Erzählstrang spielt. Der Autor holt sehr weit aus, um sich langsam seinen Figuren zu nähern, die ich leider nie so weit kennen lernen konnte, wie ich es in einem Roman, zumal einem Drama, gerne hätte. Zudem sind alle sehr weit von der Normalität entfernt, haben zum Beispiel Angst vor jedweder Art von Rad oder reden mit vier Jahren wie ein altersweiser Erwachsener. Der Schreibstil ist ganz gut, ein wenig blumig, wie man es von einem Roman erwartet, der hundert Jahre in die Vergangenheit reicht und mit teils unpassenden Allegorien gespickt. Bleibe nur noch an der Handlung zu kritteln, die mich wenig bis gar nicht fesselte. Wie bereits erwähnt redet Riccarelli lange um den heißen Brei herum und es zeichnet sich darum kaum ein Fortschritt ab. Manchen Lesern mag dies als „Atmosphäre“ gefallen, doch mir fehlte einfach die Geduld, mich mehr als die von mir gelesenen 85 Seiten mit Fremden zu befassen. Soll Riccarelli doch andere mit seinen Platitüden und mit der inflationären Verwendung der Bezeichnung „vollkommener Schmerz“ beglücken.