Autor | Sagan, Francoise (= Quoirez, Francoise) |
Titel | Die seidene Fessel |
Originaltitel | La laisse |
Genre | Drama |
Seiten | 232 |
Erscheinungsjahr | 1989 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | |
Wertung | |
Inhalt
Ohne eigenes Geld in den Taschen lässt sich der einst viel versprechende Pianist Vincent von seiner
Frau Laurence aushalten. Sie bestimmt, was er anzieht, wie er leben soll und fürchtet darum, die Kontrolle
über ihn zu verlieren, als er plötzlich eigenes Geld verdient. Durch die Komposition von Filmmusik wird er
über Nacht berühmt und reich und könnte somit unabhängig von dem Vermögen seiner Frau sein. Doch
Laurence lässt nicht zu, dass er die seidenen Fesseln abstreift...
Rezension
Das Buch beginnt mit Humor und erweckte dadurch in mir den Eindruck, eine Satire in Händen zu halten,
die sich mit beißendem Spott den Eheleuten annimmt, die im Grunde genommen um das liebe Geld streiten,
um gegenseitige (Un)Abhängigkeit, dabei aber stets um den heißen Brei herumreden. So war es sicher
gedacht und es finden sich auch einige Ansätze davon wieder, doch das meiste fand ich schlicht und
ergreifend einschläfernd. Vincent beschreibt als Ich-Erzähler seine Ehe, doch statt sie treffsicher zu
kommentieren ist sein Blick verstellt durch seine Eitelkeit und seinem Selbstmitleid. Damit hat sich Sagan
ins eigene Fleisch geschnitten, da ich mit diesem unsympathischen Menschen überhaupt nicht mitfühlen
konnte und auch die anderen auftretenden Personen, außer Coiolan vielleicht, jedweden netten Zug
vermissen lassen, sofern sie überhaupt beschrieben werden. Die meisten tun oder sagen irgendwas,
bleiben aber Unbekannte und so farblos wie Vincent, der einzig durch seine "Position" als abhängiger
Gatte und Dandy charakterisiert wird. Gefühle werden hier von der Autorin an und aus geknipst, ohne
die Protagonisten und ihre Handlungen und Worte zu durchdringen. Sie scheinen ein Stück aufzuführen
und ein reichlich ödes dazu.