Autor

Sapkowski, Andrzej

Titel

Hexer Geralt-Zyklus
- Kurzgeschichten
III: Der letzte Wunsch

Originaltitel

Zbiór opowiadan
III: Ostatnie Zyczenie

Genre

Fantasy

Seiten

381

Erscheinungsjahr

1993

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

dtv

Website des Autors

www.sapkowski.pl (polnisch)

Wertung

Inhalt

Geralt von Riva ist ein Hexer, der sich seinen Lebensunterhalt mit der Beseitigung von Ungeheuern aller Art verdient und da zum Zuge kommt, wo andere versagen. Leider bringt ihm das nicht die Dankbarkeit oder gar Freundschaft der Auftraggeber ein, da Hexern lediglich Ablehnung und Misstrauen entgegenschlagen...

Rezension

Als Fan von PC-Rollenspielen á la „Gothic“, „Oblivion“ oder eben „The Witcher“, wollte ich mir mal die Buchvorlage des zuletzt genannten Games ansehen. Kaum zu glauben, doch was am heimischen PC einen Heidenspaß macht, brachte mich beim Lesen zum Gähnen. Der Roman ist im Grunde genommen genauso aufgebaut wie ein Rollenspiel: Einzelne „Quests“ reihen sich aneinander, ohne großen Zusammenhang und mit einem vielleicht hauchdünnen roten Faden, der alles zusammenhalten würde. Will heißen, Geralt erhält einen Auftrag (also die sogenannte „Quest“), führt diesen aus und trabt zum nächsten Fall. Ergo ist dies kein richtiger Roman geworden, sondern eine Sammlung von Kurzgeschichten, der Wächter-Reihe Lukianenkos nicht unähnlich, bei denen sich zumindest ansatzweise eine Art von Weiterentwicklung der Personen und der Handlung abzeichnet. Diese Mühe macht sich Sapkowski nicht, ebenso wenig wie bei seiner Ausdrucksweise. Dies als „klaren Erzählstil“ (Playboy) anzupreisen ist zu hoch gegriffen. Simpel bis primitiv trifft es wohl eher. Aber das ist vermutlich Geschmackssache, ich zumindest konnte mich mit diesem Stil nicht anfreunden.
Dabei entbehrt die Figur des Hexers Geralt durchaus nicht eines gewissen Reizes. Er ist der geborene Antiheld, brutal und rücksichtslos, zugleich jedoch tiefer Liebe fähig. Dieser ambivalente Charakter wird nun in Abenteuer geworfen, welche ebenfalls nicht eindeutig einzuordnen sind. Soll Geralt seinen Auftrag erfüllen und das Monster töten, das sich als gar nicht so böse herausstellt, wie es zu Beginn den Anschein hat? Hätte sich der Autor in sprachlicher Hinsicht und mit dem gesamten Aufbau des Romans ebenso viel Mühe gegeben, hätte mir „Der letzte Wunsch“ bedeutend besser gefallen. So bleibe ich beim PC-Spiel.

Eben lese ich im Internet, es gebe tatsächlich einen zusammenhängenden Romanzyklus um den Hexer Geralt. Die Saga umfasst fünf Bände:
Die Geralt-Saga
I: Das Erbe der Elfen (1994)
II: Die Zeit der Verachtung (1995)
III: Feuertaufe (1996)
IV: Der Schwalbenturm (1997)
V: Die Herrin vom See (1999)

im Original:
I: Krew Elfów
II: Czas pogardy
III: Chrzest ognia
IV: Wieza Jaskólki
V: Pani jeziora

"Der letzte Wunsch" ist also lediglich Teil der Kurzgeschichtensammlungen rund um einzelne Aufträge des Hexers Geralt. Aber das könnte man als Verlag doch auf den Einband schreiben...
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Hexer Geralt-Zyklus
- Kurzgeschichten

I: Der Hexer (1990)
II: Das Schwert der Vorsehung (1992)
III: Der letzte Wunsch (1993)

im Original:
Zbiór opowiadan
I: Wiedzmin
II: Miecz przeznaczenia
III: Ostatnie Zyczenie