Autor | Sarban (= Wall, John William) |
Titel | Der Puppenmacher |
Originaltitel | The Doll Maker |
Genre | Fantastik |
Seiten | 154 |
Erscheinungsjahr | 1953 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | BLITZ |
Wertung | |
Inhalt
Ich würde das Buch, entgegen der Einteilung der Bücherei, wohl eher der Fantastik statt dem
Grusel zuordnen: Clare ist Schülerin eines Internats, dessen verknöcherte Ansichten und Ausgangssperre ihr immer mehr das Gefühl geben, eine Gefangene zu sein. So bricht sie jede Nacht aus und
klettert über die Mauer zum benachbarten Grundstück. Dort trifft sie auf Niall, der allein mit seiner
Mutter auf dem großen Anwesen lebt. In ihm findet sie ihre erste Liebe und einen begnadeten Puppenmacher. Doch bald findet sie heraus, warum seine Puppen derart lebendig wirken...
Rezension
In 4/5 des Romans enstpinnt sich eine romantische Liebesgeschichte und erst im letzten Teil kommt es
zur Fantastik, obgleich schon früher ein paar feine Andeutungen gemacht werden. Es ist insgesamt
ganz nett zu lesen; auch wenn nichts groß passiert, lernt man Clare und die Borniertheit einer englischen Schule kennen. Doch was tut sich da groß? Clare büffelt, trifft die Nachbarn, verliebt sich, verliert sich in Wachträumen... Gewürzt mit ein wenig Gesellschaftskritik und der Einsicht, dass wahre
Schönheit verwelken muss, um neue hervorzubringen und dass Ewigkeit im Widerspruch zum Leben
steht. Bis dann der 'Showdown' kommt, der leider allzu flach ausfällt, was aber bei einem so alten und
kurzen Buch kaum verwundern dürfte. Ohne große Schwierigkeiten befreit sich Clare aus ihrer Hörigkeit (wahre Liebe braucht zwei freie Menschen, keinen 'Herrn' und seine Sklavin) und die kurzweilige
Geschichte findet damit ihr jähes Ende.