Autor

Sheldon, Sidney

Titel

Das nackte Gesicht

Originaltitel

The Naked Face

Genre

Thriller

Seiten

192

Erscheinungsjahr

1970

Auszeichnungen

Verfilmungen

The Naked Face (1984)

Verlag

Goldmann (Teil v. Random House)

Wertung

Inhalt

Ein Patient von Psychoanalytiker Judd Stevens wird auf offener Straße hinterrücks ermordet. Auch Judds Sekretärin fällt einem Mord zum Opfer. Die Polizei verdächtigt Judd und glaubt ihm nicht, als ein Mordanschlag auf ihn verübt wird. Er muss den Mörder selbst stellen...

Rezension

Manche Szenen sind ja ganz spannend, doch meistens leider ziemlich unglaubwürdig. In der heutigen Zeit sieht man Homosexualität nicht mehr als Krankheit an und Psychoanalyse ist keineswegs so dramatisch, wie sie dargestellt wird. Es ist ein langwieriger Prozess, der Jahre dauert und bei dem die meiste Zeit der Patient redet. Judd dagegen ist ein phrasendreschender Supermann, der Suggestivfragen stellt und dem sämtliche Patientinnen nachsteigen. Da wird schon bei Klischees sind: Er verliebt sich in eine davon, es gibt einen bösen Bullen und einen guten. Leider kommt man aber sehr schnell hinter all die 'Geheimnisse', die Judd zu erforschen sucht, da der Roman nach dem typischen Muster abläuft. Gut wird böse, böse gut und alles endet happy. Durch die Kürze wirkt das Buch vollends wie Pulp Fiction, die Sheldon an einem Tag hingekrickelt zu haben scheint. Man lernt weder die Personen, deren Hintergrund, noch die Umgebung kennen und Ungereimtheiten finden darin genauso ihren Platz wie Unverständliches. Jaa! Reizen wir den Mörder, das ist die einzige Chance, zu überleben! Hä? ACHTUNG SPOILER! Die Killer sind zu dritt, bewaffnet, es gibt aus Judds Sicht keine Hoffnung auf Rettung. Nun ja. SPOILER ENDE. 1A-Profiler ist Judd nebenbei auch noch, das lernt man im Psychostudium so nebenher. Dann noch ein lächerlicher Showdown. Bei dem Judd erst verzweifelt klammernd in der Pipeline hängt und dann plötzlich wieder daneben steht, ohne sie wieder geschlossen zu haben. Ach ja, Judd wird überfahren, zweimal übel zusammengeschlagen und rennt dennoch herum, wie wenn nichts wäre. ARGH! Sheldon macht so ziemlich alles falsch, was den Leser bei einem Thriller den Spaß verdirbt. Meiden!