Autor | Shreve, Anita |
Titel | Die Frau des Piloten |
Originaltitel | The Pilot's Wife |
Genre | Drama |
Seiten | 277 |
Erscheinungsjahr | 1998 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Piper |
Wertung | |
Inhalt
Es ist drei Uhr morgens, als Kathryn durch lautes Klopfen an ihrer Tür geweckt wird. Ein formell wirkender
Mann steht vor ihr, als sie aufmacht und bringt keine guten Nachrichten. Ihr Mann Jack, dreizehn Jahre
älter als sie und Berufspilot, ist bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Sie muss es ihrer
halbwüchsigen Tochter Mattie beibringen und versuchen, weiterzuleben. Doch da gibt es etwas, das sie
nicht weiß von ihrem Gatten, zu dem sie eigentlich ein sehr inniges Verhältnis hatte...
Rezension
Dutzende von Seiten geht es um die Überbringung der Todesmeldung, um die Reaktion der Frau des
Piloten, die es sehr gefasst aufnimmt. Nein, das ist untertrieben, sie kam mir geradezu kalt vor, was eher
an Shreves Unvermögen lag als an Kathryns fehlender Emotion. Den Schreibstil fand ich sehr steril und
knapp, so dass vom Innenleben der Protagonisten überhaupt nichts bei mir ankam. Dazu gesellten sich
belangloses Gewäsch, dumpfe Gedanken und spartanische Beschreibungen. Aufwühlend fand ich das
auf keinen Fall, auch "Leiden, Liebe und Passion" war nicht einmal ansatzweise zu spüren. Da muss ich
dem Hamburger Abendblatt vehement widersprechen, da ich selten ein solch wenig dramatisches Drama,
ein solch wenig berührendes Schicksal gelesen habe. Mag sein, dass Shreve mit ihrem Stil die emotionale
Erstarrung Kathryns darstellen wollte, die Distanz der Frau des Piloten zu ihren Gefühlen angesichts der
Katastrophe. Leider gelingt es der Autorin nicht, die Entfernung zum Leser zu überbrücken, die sich
dabei zwangsläufig einstellt, da in dem Buch jeder wie ein Roboter durch die Gegend läuft und nur
funktioniert'. So funktioniert aber ein Drama nicht.