Inhalt
Er ist ein Feinschmecker, Frauenheld, Draufgänger und darüber hinaus Geheimagent für die verschiedensten
Seiten, auch wenn er stets nur auf der einen steht, der eigenen. Er nennt sich Lieven, Thomas Lieven, ist aber
unter vielen Namen auf der Welt unterwegs und das eher unfreiwillig. Aber was ihm neben seinen Liebschaften
und dem Kochen am meisten Freude bereitet, ist, andere erfolgreich an der Nase herumzuführen...
Rezension
Gleich die ersten Zeilen machten deutlich, dass man mit vorliegendem Buch kein literarisch hochwertiges in Händen hält. Theatralisch anmutende Gesten und Emotionen, die Banalität der Gespräche und Handlungen verleideten mir die Lektüre beinahe augenblicklich. Ich wollte das Buch ja mögen, vor allem weil es als Klassiker gilt und
angeblich dem Engländer James Bond Paroli bietet. Die Idee ist an sich ja auch nicht schlecht - ein Agent wider
Willen unterwegs im 2. Weltkrieg - aber an der Umsetzung hatte ich keine Freude. Alle lieben diesen Lieven, Frauen schmachten ihn an, eine von ihnen legt schluchzend ein Geständnis ab. Bei all dem Schwulst fällt immerhin
die Kochkunst des Spions positiv ins Gewicht. Eine witzige Idee: Ganze Menüfolgen und Rezepte sind in dem
Roman eingebettet und lassen sich mithilfe eines Verzeichnisses im hinteren Teil des Buches schnell (wieder)
finden. Der Rest ist - auch wenn es nicht immer Kaviar, sprich anspruchsvolle Literatur sein muss - man möge
mir den flapsigen Ausdruck verzeihen, Käse.