Autor

Sobin, Gustaf

Titel

Der Trüffelsucher

Originaltitel

The Fly-Truffler

Genre

Drama

Seiten

191

Erscheinungsjahr

1999

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Berlin Verlag

Wertung

Inhalt

Philippe Cabassac, ein einsamer Professor der die alte provençalische Sprache lehrt, hat das wichtigste in seinem Leben verloren - seine Frau Julieta. Er lernte sie im Hörsaal kennen, immer in der letzten Reihe saß sie, kühl, distanziert. Während der Schwangerschaft stirbt sie und Cabassac zieht sich völlig auf seinen Hof auf dem Land zurück. Er entdeckt, dass der Genuss von Trüffeln ihm seine Geliebte wiederzubringen vermag, in seinen Träumen. Immer mehr der Realität entrückend wird er zum besessenen Trüffelsucher...

Rezension

Ein sinnlicher, poetischer und schwermütiger Lesegenuss erwartet einen hier und es scheint fast, als begleite man Cabassac in seine Träume und Erinnerungen. Die Sprache des Autors ist von dem Geruch der Trüffeln geschwängert, die Düfte dieser Knollen scheinen den Leser zu umschweben. Man drosselt dabei automatisch das Tempo, um alles in vollen Zügen genießen zu können. Wirklich schön geschrieben, schwärmerisch-schwelgend, entrückt man selbst der Gegenwart und lebt, wenn auch nur für nicht mal 200 Seiten, mit in der Provençe. Eine wirklich wunderbare Lektüre, die aber einen Mangel aufweist. Trotz der Kürze wiederholt sich Sobin nur allzu oft. Julieta ist lang gewachsen, hat lange Beine, einen langen Hals... Die disposicioun, wie er es nannte... um nur zwei Beispiele anzuführen. Das vergällte mir ein wenig das Lesevergnügen, da hätte sich Sobin mehr Mühe geben und sich neue Formulierungen einfallen lassen können. Dennoch, wer üppige und auch romantische Bücher mag, ist hier bestens aufgehoben.