Autor

St. Aubyn, Edward

Titel

Patrick-Melrose-Trilogie
I: Schlechte Neuigkeiten

Originaltitel

Patrick-Melrose-Trilogy
I: Bad News

Genre

Unterhaltung

Seiten

223

Erscheinungsjahr

1992

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

DuMont

Wertung

Inhalt

Endlich ist es soweit: Patricks Vater ist tot. Lange hat Patrick sich diesen Augenblick herbeigesehnt und sich ausgemalt, wie es wohl sein würde. Er fliegt zur Einäscherung nach New York und versucht zur Feier dieses Augenblicks und als späten Triumph über den Vater clean zu werden...

Rezension

Hätte ich doch den Hinweis auf der Rückseite beachtet und mit dem ersten Teil angefangen: „Der zweite Teil der großen Patrick-Melrose-Trilogie“. Meinen Dank an den Verlag dafür; es ist selten, dass auf einem Buch klipp und klar gesagt wird, welcher Roman welchen Teil einer Reihe darstellt. Darüber hinaus finde ich, dass die Trilogie sehr schön gestaltet wurde, obwohl die relativ große Schrift darüber hinweg täuscht, wie kurz „Schlechte Neuigkeiten“ in Wirklichkeit ist.
Aber nun zum Inhalt. Die Hauptfigur Patrick ist nicht gerade das, was man einen sympathischen Artgenossen nennen würde. Er ist launisch, drogenabhängig, nicht besonders nett zu Anderen und er betrügt seine Freundin. Für alles und jeden scheint er nur Verachtung übrig zu haben und vergisst dabei, dass er sich sein in seinen Augen so erbärmliches Leben selbst ausgesucht hat. Niemand zwingt ihn, die Beziehung mit Debbie aufrecht zu erhalten. Wer ist denn mehr zu verachten, derjenigen, der mit seinem einfachen Leben zufrieden ist oder derjenige, der sich ständig darüber beklagt, aber doch nichts ändert? Ich muss zugeben, Patricks Einstellung hat mein Gemüt zum Kochen gebracht. Noch schwerer wiegt allerdings die Tatsache, dass mir völlig am A.... vorbeiging, was geschehen, ob Patrick zum Beispiel seinen Entzug schaffen und sein Leben umkrempeln würde. Der recht simple Stil, in den sich zuweilen teils erstaunlich klare Formulierungen mischen, füllt die Seiten mit seinen schmucklosen Sätzen, wird vom Tagesspiegel aber in den höchsten Tönen gelobt: „Stilistisch bewegt sich St. Aubyn auf höchstem Niveau“. Man muss dazu anmerken, dass sich diese Lobeshymne auf den ersten Teil, „Schöne Verhältnisse“ bezog, während in Teil 2 die Luft wohl schon raus war. Zu angestrengt versucht der Autor, zugleich cool zu erscheinen, als auch intellektuell überlegen und das gelingt ihm meiner Meinung nach nur vereinzelt. Sein alter ego Patrick ist ein Misantroph und deshalb kein Mensch, mit dem ich mich näher befassen will.
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Patrick-Melrose-Trilogie
I: Schöne Verhältnisse (1992)
II: Schlechte Neuigkeiten (1992)
III: Nette Aussichten (1994)

im Original:
Patrick-Melrose-trilogy
I: Never Mind
II: Bad News
III: Some Hope