Autor

Steinfest, Heinrich

Titel

Cheng - Ein rabenschwarzer Roman
(= Sein erster Fall)

Originaltitel

Genre

Krimi/Humor

Seiten

270

Erscheinungsjahr

1999

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Bastei Lübbe

Wertung

Inhalt

Ranulph Field, in Biologe, fühlt sich verfolgt und darüber hinaus scheint jemand seinen Ruf ruinieren zu wollen. Leider hat er absolut keine Ahnung, wer etwas gegen ihn haben könnte und schaltet daher einen Privatdetektiv ein. Markus Cheng, geborener Wiener chinesischer Abstammung, nimmt sich des Falles an. Zu seinem Leidwesen kommt er in seinen Ermittlungen kaum voran, obwohl es einen handfesten Hinweis in Form einer kurzen Notiz gibt: Remember St. Kilda...

Rezension

Die Einschüchterungsversuche, denen Ranulph Field ausgesetzt wird, setzen auch den Leser unter Strom. Cheng wird hinzugezogen und urplötzlich ist ein halbes Jahr vergangen. Solcherlei Zeitsprünge hat Steinfest des öfteren eingebaut und nimmt seinem Roman dadurch nicht nur das Tempo, sondern auch die Spannung. Zu allem Unglück scheint die Wahrheit niemanden sonderlich zu interessieren, einen Begriff wie Gerechtigkeit oder das Streben danach kennen die Protagonisten nicht. Dabei will ich gerade in Büchern und Filmen eine "gute Welt" erleben, in der das Böse bestraft wird und die Helden triumphieren. Daher passt das Adjektiv "rabenschwarz" sehr gut zu diesem Krimi. Die Leute darin sind allesamt Zyniker und auch Cheng wirft seine Prinzipien sehr bald über Bord. Das ist zuweilen komisch, aber teilweise auch deprimierend (wirklichkeitsgetreu). Da wird über die Nazi-Vergangenheit von Wohltätigkeitsveranstaltern philosophiert, über das Journalistentum hergezogen und über das Warten auf Wunder nachgedacht. Einen solch intellektuellen Krimi hat man selten gelesen, seit es Eco in "Der Name der Rose" auf die Spitze getrieben hat. Leider gingen bei all dem "Schwarz" sowohl das Privatleben Chengs unter - man erfährt nur, dass er eine Ex-Frau und einen Hund hat - als auch der Fall an sich. Monate, gar Jahre vergehen, in denen nichts geschieht und Cheng nicht aktiv ist. Der etwas seltsame Schluss bedeutet nicht das Aus für den Privatdetektiv, an diesen Teil reihten sich noch einige andere. Und wenn sie einem genauso hohen Anspruch folgen, werde ich sie mir auf jeden Fall zu Gemüte führen.
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Markus Cheng-Reihe
Cheng- Ein rabenschwarzer Roman (1999)
Ein sturer Hund (2003)
Ein dickes Fell (2006)