Autor

Tan, Amy

Titel

Die Frau des Feuergottes

Originaltitel

The Kitchen God's Wife

Genre

Drama

Seiten

479

Erscheinungsjahr

1991

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Goldmann (Teil v. Random House)

Website des Autors

www.amytan.net

Wertung

Inhalt

Zu der Beerdigung ihrer Tante Du kommen sie alle wieder zusammen. Die Ich-Erzählerin Pearl, ihr Mann Phil und ihre Kinder, Tante Helen und ihre Sippe, Cousin Bao-Bao mit seiner vierten Verlobten und natürlich die Mutter Winnie Louie, die ihrer Tochter mit ihren Tiraden ständig auf die Nerven geht. Ihrer beider Beziehung kann man daher schwerlich als harmonisch bezeichnen und dass die beiden Geheimnisse voreinander haben, hilft dieser verfahrenen Situation auch nicht. Doch dann beginnt Winnie Louie zu erzählen, von der grausamen Kulturrevolution in China, ihrer ersten Liebe und den Wirren des Krieges...

Rezension

Nachdem ich "Töchter des Himmels" gelesen hatte, stellte ich fest, dass vorliegendes Buch nach demselben Schema abläuft. Da Amy Tan ihre Geschichten aus ihrem eigenen Leben hernimmt, sollte das nicht verwundern. Aber hoffentlich verübelt man es mir nicht, wenn ich das auf die Dauer öde finde. Da gibt es die ewig unverstandene Tochter, die es ihrer Mutter nie recht machen kann und die dominante, weinerliche Patriarchin, welche sich stets als Opfer präsentiert und überall einmischt. Wiederum hütet letztere ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit in China, dessen Preisgabe Mutter und Tochter endlich zusammenbringt. Mich würde es nicht wundern, wenn die anderen Romane der Autorin Variationen desselben Themas wären. Immerhin schreibt Tan nicht schwermütig, sondern lässt nicht selten ironische Kommentare zu dem Unterschied zwischen der amerikanisierten Tochter und der chinesisch gebliebenen Mutter einfließen. Darüber hinaus sind die Charkaterisierungen, so weh sie tun mögen, von einer Warmherzigkeit, welche die Zuneigung Pearls zu ihrer Familie, trotz all der Fehler, die sie besitzen, zeigen. Man kann sich also sehr lebhaft vorstellen, wie es bei einer Feier so zugeht!
Trotz all dieser positiven Aspekte zog sich das Geschehen für meinen Geschmack arg hin. Zumal ich mir vorstellen konnte, was weiter passieren würde. Zu allem Überfluss hat die Autorin zu dick aufgetragen mit all den unglücklichen Umständen, die sie der Familie aufbürdet: Multiple Sklerose, ein Tumor, ein Todesfall, eine schreckliche Vergangenheit... Draufhin hat es mich nicht mehr lange gehalten und ich habe mir eine neue Lektüre gesucht. Böse gesagt könnte man meinen, kennt man eines der Bücher Tans, so kennt man alle.