Autor | Tariq, Ali |
Titel | Das Buch Saladin |
Originaltitel | The Book of Saladin |
Genre | Historisches |
Seiten | 425 |
Erscheinungsjahr | 1998 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Heyne |
Wertung | |
Inhalt
Der jüdische Gelehrte Ibn Yakub ist gelinde gesagt überrascht, als Sultan Saladin ihn höchstpersönlich darum bittet,
eine Biographie zu verfassen. Ibn Yakub wir bei Hofe eingeführt und lernt die Welt der Machtspiele und Intrigen
kennen. Schöne Frauen verdrehen selbst dem Sultan den Kopf, der nicht selten über Menschen zu Gericht sitzen
muss, die aus Liebe zu Verbrechern wurden. Währenddessen erfährt Ibn Yakub viele persönliche Details aus
dem Leben des Mannes, der Jerusalem von den Barbaren befreien will...
Rezension
Möchte man die damalige islamische Welt kennenlernen, würde ich zu einem anderen Buch raten. Zumindest
eines, das diese Sujet etwas aufzupeppen weiß, ganz im Gegensatz zu Tariq Ali. Lahm erzählt der Sultan von
längst vergangenen Erlebnissen, die dadurch viel von ihrem Reiz verlieren. Und ständig von irgendwelchen Liebschaften und auch sodomistischen Handlungen zu lesen fand ich nicht gerade prickelnd. Der Autor ist dabei
nicht nur ziemlich wollüstig, sondern oft auch reichlich vulgär. Dazu kommt das stereotype Verhalten der Protagonisten, die kein Klischee auslassen: Die schöne, unbezähmbare Frau, die allen den Kopf verdreht, der gelehrte
Biograph, der sich zu Hofe etwas ungelenk benimmt und der gnädige, weise Herrscher ohne Fehl und Tadel. Das
alles hätte ich sogar verschmerzen können, wäre die Handlung fesselnd gewesen, hätte man einiges über die
damalige Zeit und Historie erfahren. Für mich war dieses Buch eine einzige Enttäuschung. Wieso sollte ich einen
öden Roman über austauschbare Figuren lesen, mit denen ich nie so richtig warm geworden bin? Man kann es
lesen, sicher, aber nicht viel bleibt davon hängen.