Autor | Taylor, Andrew |
Titel | Der Schlaf der Toten |
Originaltitel | The American Boy |
Genre | Historischer Krimi |
Seiten | 571 |
Erscheinungsjahr | 2003 |
Auszeichnungen | The Crime Writers' Association Ellis Peters Historical Dagger (2003) |
Verfilmungen | |
Verlag | Goldmann (Teil v. Random House) |
Website des Autors | www.andrew-taylor.co.uk |
Wertung | |
Inhalt
Der junge, mittellose Thomas Shield erhält auf Empfehlung seiner Tante eine Anstellung als Lehrer an einer Privatschule, vorerst allerdings nur auf Probe. Darum muss er sich sehr zurückhalten, wenn ihm etwas widerstrebt, da sich die wohlbetuchten in die Erziehung ihrer Kinder sehr ungern hineinreden lassen und mithilfe ihres Geldes dementsprechend Druck ausüben. Besonders mit dem Neuen, Charles Frant, und dessen Freund Edgar Allan hat Shield engeren Kontakt und so kann er dem jungen Frant beispringen, als dieser von einem abgerissen wirkenden Mann auf der Straße belästigt wird. Allerdings sehen sich die beiden Buben sehr ähnlich. Auf wen hatte es dieser Herr also abgesehen?
Rezension
Soweit die Handlung der etwa 120 Seiten, die ich wider besseres Wissen hinter mich gebracht habe. Der sehr gemächliche Stil zog nämlich auch später nicht an. Die Handlung plätscherte dahin, ohne sich dazu aufraffen zu können, zu einem Krimi zu werden, geschweige denn zum Thriller, wie ein Zitat auf dem Einband behauptet. Thriller zeichnen sich durch rasante Plots aus, Verfolgungsjagden und Schießereien, aber doch nicht durch Überlegungen des Protagonisten, welche der beiden Frauen er nun toller findet, Sophie Frant oder deren Cousine. Hin und wieder eingestreute Sätze wie: „Wohin würde es mich führen“ oder dass Shield mal froh sein würde, sich die Personenbeschreibung eingeprägt zu haben dienen dazu, den Leser bei der Stange zu halten. Diese Versprechungen werden leider nicht eingelöst oder zumindest dauerte es mir zu lange. Historisch gesehen ist ebenfalls nichts los – die Handlung könnte beliebig um hundert Jahre verschoben werden. Lokalkolorit kommt ebenso wenig auf wie eine Verbrüderung mit den Protagonisten. Edgar Allan Poe würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass er für einen solch trantütigen Krimi herhalten musste. Was man Taylor dann doch zugestehen muss ist seine Versiertheit, die Sprache der damaligen Zeit, also dem Jahre 1819, anzupassen. Eine altmodische Stimmung kommt immerhin dann auf, wenn man den Gesprächen lauscht oder den Gedanken Shields beiwohnt. Ansonsten ein eher fades Stück Literatur.