Autor

Turgenjew, Iwan Sergejewitsch

Titel

Visionen und andere phantastische Erzählungen

Originaltitel

Genre

Fantastik

Seiten

149

Erscheinungsjahr

18??

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Wertung

Inhalt

"Drei Begegnungen" schildert das zufällige Zusammentreffen des Ich-Erzählers mit einer unbekannten Schönen, die niemand zu kennen scheint. Doch er sieht sie wieder auf einem Maskenball und spricht sie an. In "Visionen" entführt eine durchsichtige Erscheinung namens Ellis den Erzähler jede Nach in fremde Länder, während er immer schwächer wird. "Der Hund" bewegt sich und kratzt sich unter Pojirij Kapitonowitschs Bett und lässt ihn nicht schlafen. Doch immer, wenn Pojirij das Licht anmacht, ist das Tier verschwunden...

Rezension

Die ersten beiden Geschichtchen fand ich schön mit ihrer romantisch üppigen Sprache, wie sie in den Romanen des 19. Jahrhunderts gebräuchlich war: "[...] und sah in den Garten hinein. Er lag groß und regungslos vor mir, ganz vom silbernen Mondlicht überflutet und gleichsam beruhigt, feucht und duftend." Leider, so fand ich, hapert es mit der Pointe, die bei jeder Erzählung einfach so verpufft. Vor allem bei "Drei Begegnungen" war ich maßlos enttäuscht von dem einfallslosen Ende, hatte ich doch auf ein wahrhaftig phantastisches Element gewartet.
Was bei "Der Hund" spannend hätte sein können, geht unter in dem belanglosen Ton, mit dem Kapitonowitsch sein Erlebnis berichtet. Mir ist klar, dass die Geschichten über hundert Jahre alt sind und die Autoren damals die beschriebene Umgebung viel aufwändiger gestalteten als die meisten in der heutigen Zeit. Auch den Charakteren widmeten sie sich intensiver, doch dafür ist die Seitenzahl in diesem Fall zu gering. Was bleibt dann übrig? Nette Erzählungen, die nicht sonderlich mitreißen - obwohl mir das Verträumte an den ersten beiden sehr gefiel - und müßig vor sich hinplätschern.