Inhalt
Lisa ist verschwunden, schon seit mehr als sechs Jahren. Doch ihre Freunde und Angehörigen können
sie nicht vergessen: Talm, der unsterblich in das unnahbare Mädchen verliebt war; Sophie, die junge
Mutter und Sebastiaan, Lisas Stiefvater, der jetzt als Stadtstreicher auf der Straße lebt. Was genau
geschah damals, warum hat Lisa sie alle verlassen?
Rezension
Mit feinem Gespür für kleinste Nuancen skizziert van Loon das Bild einer zerrissenen jungen Frau, die
ihren Platz auf der Welt sucht. In Rückblenden erzählen mal Talm, dann wieder Sophie oder Sebastiaan
von ihrer Zeit mit Lisa, nein, eigentlich nur von wenigen Augenblicken - Blitzlichtaufnahmen eines Lebens.
Dadurch spielt sich viel in der Imagination des Lesers ab, der die Vorstellung in seinem Kopf vervollständigt,
mit seinen eigenen Vermutungen und Interpretationen ausbaut. Am Schluss bleibt vieles
offen, doch macht genau das den Reiz dieses Buches aus. Nichts ist überzeichnet,das meiste nur
angedeutet und man beginnt über die Geschichte zu sinnieren, sie weiterzuspinnen. Wirklich gelungen,
wie einfühlsam der Autor sich zeigt und welch melancholische Stimmung er mit solch knappen Worten
zaubern kann.