Autor | van Lustbader, Eric |
Titel | Die Kundala-Saga I: Der Ring der Drachen |
Originaltitel | The Pearl Saga I: The Ring of Five Dragons |
Genre | Fantasy |
Seiten | 807 |
Erscheinungsjahr | 2001 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Rondo |
Website des Autors | www.ericvanlustbader.com |
Wertung | |
Inhalt
Seit über hundert Jahren schon wird das Reich Kundala von seinen Eroberernm, den V'orrn, unterdrückt.
Doch die technische Überlegenheit der Besatzer hat ihre Grenzen, wie König Eleusis Ashera feststellen
muss, denn es ist ihnen in all der Zeit nicht gelungen, den Ring der Drachen, geschweige denn die Perle
zu finden. Auch die Magie der Kundalan entzieht sich ihrer Erkenntnis. Dann scheint sich auch noch die
uralte Prophezeiung zu erfüllen: Der Dar Sala-at nimmt den Kamof um die Freiheit Kundalas auf...
Rezension
So manch einer wird denken, schon wieder so eine Prophezeiungsgeschichte mit einer Gruppe von Helden,
die das Unmögliche versuchen. So weit, so richtig. In vorliegendem Fall jedoch ist der Dar Sala-at
keine Überfigur, die für ihre Überzeugungen kämpft, sondern voller Zweifel und Schuldgefühle und darum
bemüht, überhaupt am Leben zu bleiben. Allein würde er das nie schaffen, doch er hat ja seine treuen
Gefährten um sich - oder nicht? Mehr als einmal befallen den Leser Zweifel darüber, ob die Kumpane
nicht doch eher ihre eigenen Ziele verfolgen. Das hält die Geschichte so spannend: Nicht zu wissen,
was passiert; oft nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden zu können. Die Charaktere bleiben
dabei in meinen Augen aber immer glaubwürdig und man wünscht ihnen nur das beste. So richtige
Kumpel wie etwa in der "Farseer Trilogy" von Robin Hobb (Nighteyes!) werden sie aber leider nicht. Vielleicht
liegt das daran, dass alles so ernst abläuft. Bei Hobb ist da immer dieses Augenzwinkern mit
dabei, das einem die Personen so richtig sympathisch macht.
Von den vielen tollen Ideen war ich sehr angetan, etwa die Flöte Had-atta, das Okummmon... Auf alle
Fälle findet man hier eine ungewöhnliche Mischung aus Fantasy und Science Fiction, wobei ersteres
überwiegt. Wäre aber mal interessant zu erfahren, ob Magie oder Technik siegen würden, käme es zum
offenen Krieg.
Nur eines hat mich verwirrt: Wie ist es möglich, das sich V'orrn und Kundala miteinander, nun ja, vermehren
können, obwohl sie von verschiedenen Enden des Weltraums kommen? Aber ohne das könnte
die Geschichte nicht funktionieren. Eine andere Sache wäre das etwas abrupte Ende, bei dem einige
Fragen offen bleiben: Was liegt nun hinter Djenn Marre? Was ist mit Miina? Und die Perle? Tzelos verschwindet
so einfach im Abgrund? Offenes Ende, okay, aber wenn mir der Autor den Mund mit diesen
Geheimnissen wässrig macht... Na gut, das Leben kann nicht alle Antworten bieten. Aber eine bekommen
Sie von mir: Ja, ich fand das Buch bis auf die paar kleinen Punkte wirklich gut, es ist
spannend und gut beschrieben, bietet einen farbigen historischen und kulturellen Hintergrund beider
Völker und lohnt sich auf jeden Fall!