Autor

Vermeulen, John

Titel

Zwischen Gott und der See – Roman über das Leben und Werk des Gerhard Mercator

Originaltitel

Tussen God en de Zee. Roma over het leven en werk van Gerard Mercator

Genre

Historisches

Seiten

688

Erscheinungsjahr

2004

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Diogenes

Wertung

Inhalt

Nachdem er Philosophie studiert hat, weiß Gerhard de Kremer nicht so recht, was er jetzt mit seinem Leben anfangen soll. Ein Besuch bei einem gelehrten Freund und Astronomen bringt ihn auf die Idee mit den Karten. Besonders in der Seefahrt sind zuverlässige und genaue Karten lebensnotwendiger Bestandteil der Navigation und noch keinem ist es zum Beispiel gelungen, Englands Küstenlinie zu kartographieren, geschweige denn die Kugelform der Erde auf ein zweidimensionales Stück Papier zu übertragen. Doch bevor Mercator, wie Gerhard sich seit seinem Abschluss nennt, dies gelingen wird, sind viele Widrigkeiten zu überstehen, wie etwa die Heirat mit der eigensinnigen Barbara...

Rezension

Letztere ist wahrlich die einzige Person, der ich etwas Gutes abgewinnen konnte. Vermeulen scheint für ihre Zeit höchst emanzipierte und halsstarrige Frauen zu mögen, da bereits in „Der Garten der Lüste“, seinem Roman über das Leben des Hieronymus Bosch, bereits derer zwei auftraten. Dieselbe Anzahl taucht auch hier auf und bringt den eher schwächlich anmutenden Mercator fast zur Verzweiflung. War er wirklich so? Man weiß es nicht und kann nur vermuten, was Fiktion und was Fakt ist in diesem diesem Roman. Tatsache ist jedenfalls, dass ich mich nach anfänglichem Interesse an dem mir bis dato unbekannten Erfinder zu langweilen begann. Über Mercators Arbeit erfuhr man so gut wie nichts, dasselbe gilt für die damalige Zeit, die Niederlande des 16. Jahrhunderts. Hieronymus Bosch dagegen war aufgrund seiner Persönlichkeit und seiner Bilder bereits faszinierend, was man von dem blassen Mercator nicht behaupten kann. Er kommt kaum aus dem Haus, streitet mit seiner Frau und landet wegen seiner ach so aufrührerischen Ideen ins Gefängnis. Verwundert registriert man dieses starke Interesse der Kirche an seiner Person, hatte man doch nur ein, zwei recht harmlose Sätze zugunsten des als Ketzer verschrieenen Kopernikus vernommen.
All das ließ zumindest mich vollkommen unberührt und darum wollte ich gar nicht wissen, ob und wann Mercator denn wieder frei käme. Steht ja schließlich auf dem Einband – mein Dank an Diogenes, dass es mich des letzten Fünkchens Spannung beraubt hat. Bei öden Pappkameraden helfen aber selbst die geheimnisvollen Andeutungen einer Handleserin über zukünftiges Geschehen nicht aus der Bredouille. Schade.