Autor

O'Connor, Joseph (Herausgeber),
Doyle, Roddy, McPherson, Conor, Kerrigan, Gene, Moxley, Gina, Keyes, Marian, Cronin, Anthony, O'Neill, Owen, Hamilton, Hugo, Humphires, Tom, McLynn, Pauline, O'Neill, Charlie, O'Kelly, Donal, Stembridge, Gerard, McCourt, Frank

Titel

Yeats ist tot!

Originaltitel

Yeats Is Dead!

Genre

Krimi

Seiten

323

Erscheinungsjahr

2001

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

List (Teil v. Ullstein)

Wertung

Inhalt

Der alte Reynolds, ein heruntergekommener, versoffener Kerl, haust einsam und allein in seinem zerbeulten Wohnwagen. Zumindest bis er ermordet wird, was der Inspektorin Grainne O'Kelly Rätsel aufgibt. Ebenso wie der tote Polizist, der Tage später in besagtem Wohnwagen aufgefunden wird...

Rezension

15 irische Autoren, unter Federführung des Herausgebers Joseph O'Connor, haben gemeinsam oder besser gesagt, jeder für sich, ein Kapitel eines Kriminalromans verfasst, um diesen für einen guten Zweck an den Mann zu bringen. Amnesty International hält die Rechte an „Yeats ist tot!“ und kassiert demnach die Tantiemen. Leider haben sich die Autoren nicht sonderlich ins Zeug gelegt, dem Leser nicht nur ein gutes Gewissen, sondern auch einen guten Krimi zu bescheren. Dabei entbehrt die Ausgangssituation durchaus nicht eines gewissen Reizes: Alle Fragen offen, ein geheimnisvoller Zettel voller Krakeleien und korrupte Polizisten, die in den Fall verwickelt zu sein scheinen.
Zu meinem Leidwesen versucht jedoch jeder der an diesem Buch Beteiligten, mit seinem Kapitel noch eins drauf zu setzen. Am Ende hat die Handlung so viele Haken geschlafen, dass es keinen eleganten Ausweg aus diesem Chaos mehr gibt, außer dem Ansatz, alles über den Haufen zu werfen, was man über die Protagonisten zu wissen meinte und – Sie haben's erraten – noch eins drauf zu setzen. Mit jedem Kapitel unglaubwürdiger, da sich auf einmal unzählige Querverbindungen zwischen den Figuren auftun, führt jeder Autor zudem mindestens einen, besser jedoch mehrere Charaktere ein. Aber das Schlimmste kommt erst noch, scheinen die beteiligten Schriftsteller sich doch nicht einmal die Mühe gemacht zu haben, die vorhergehenden Kapitel zu lesen. Löst die Inspektorin Seiten zuvor ihr Haar, um es offen auf die Schultern fallen zu lassen, verwandelt es sich bei McCourt zu „polizeimäßig kurz geschorenen Haaren“. Schlägt Grainne dem Streifenpolizisten Greer bei Joseph O'Connor „hart ins Gesicht“, sind die beiden ein Kapitel später wieder ein Herz und eine Seele. Der Ungereimtheiten nicht achtend, zieht sich der recht einfallslose Schreibstil über sämtliche Seiten hinweg, so dass man als Leser nicht einmal Trost darin findet, die unterschiedliche Eloquenz der Verfasser bewundern zu können. Ehrlich gesagt, klang für mich alles gleich. Darüber hinaus war mir lediglich Frank McCourt („Die Asche meiner Mutter“) ein Begriff, doch wird sich das nach diesem schwachen Geschreibsel hier auch nicht ändern.
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