Autor

Vian, Boris

Titel

Der Herzausreißer

Originaltitel

Genre

Unterhaltung

Seiten

210

Erscheinungsjahr

1962

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Klaus Wagenbach

Wertung

Inhalt

Pandämonium - passendes Wort für dieses Buch, das sich durch märchenhafte und teils auch surreale Aspekte auszeichnet. Ein Psychiater ist es, der einer Frau in den Wehen hilft, Drillinge auszutragen. Er bleibt, weil er hofft, seine innere Leere mit den Leidenschaften und Wünschen anderer füllen zu können. Er erlebt mit, wie sich die Eheleute entfremden, wie die Frau von ihrem Wahn, die Kinder beschützen zu wollen, förmlich aufgefressen wird und wie sich die Drillinge dem bis zum Schluss immer wieder entziehen können. Den Dorfbewohnern selbst ist jedes Gefühl der Scham abhanden gekommen. Ein alter Mann nimmt diese Bürde auf sich, mit der zweifelhaften Belohnung von Gold, das er nicht ausgeben kann...

Rezension

Vian skizziert das alles nur schemenhaft und lässt einem viel Raum für eigene Interpretation. Und genau hier liegt der Mangel, den ich dem Buch vorwerfe. Als Roman verkauft, wirkt er äußerst unausgegoren, wie eine Sammlung von Geschichten, in denen sich kaum etwas ereignet. Vor allem die Schwere, die Brutalität und die Hoffnungslosigkeit sagten mir nicht zu, auch wenn ab und zu der Humor durchbricht. Auch bei einem anspruchsvollen Buch hätte ich gerne etwas positives oder wenigstens eine Person, die ich einigermaßen mag. Das ist hier nicht der Fall und ich las es mit einem gewissen Widerwillen zu Ende. So schlecht kann die Welt nicht sein!