Autor

Winslow, Don
(*1953)

Titel

Tage der Toten

Originaltitel

The Power of the Dog

Genre

Thriller

Seiten

689

Erscheinungsjahr

2005

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Suhrkamp

Website des Autors

www.donwinslow.com

ISBN

978-3-518-46200-3

Wertung

Inhalt

In Mexiko herrscht Krieg: Zwischen Polizei und Drogenmafia, zwischen korrupten Beamten und Idealisten, zwischen der alten Garde und den neuen Ganoven, die ins schmutzige Geschäft des Drogenhandels eingestiegen sind. Art Keller ist bei der DEA, sein Freund Adán Barrera steht auf der anderen Seite...

Rezension

Neben diesen beiden Haupt- gibt es zahllose Nebenfiguren, die man sich glücklcherweise gut merken kann, da deren Namen so unterschiedlich oder ungewöhnlich sind (Peaches, Siobhan). Das macht diesen Roman nicht nur komplex, sondern leider auch zäh. Für eine ganze Weile passiert nichts, was die Lage ändern würde. Eine Pattsituation, die sich erst ganz zum Schluss in einem filmreifen Showdown entlädt. Sprachlich gesehen ähnelt dieses Buch ebenfalls einem Skript, da die Sätze sehr kurz und die verwendeten Wörter doch sehr einfach sind. Dadurch fliegt man geradezu über die Seiten und wohnt so mancher Szene bei, die gut auf eine Kinoleinwand passen würde. Das Schlimme daran ist, dass die beschriebenen Gräueltaten, die Verflechtung von Mafia und Polizei der Wahrheit entspricht. Erst kürzlich sind in Mexiko 39 Menschen umgebracht und deren Hände abgehackt worden, um die Identifizierung zu erschweren. Vor wenigen Wochen waren einige zur Abschreckung an einer Brücke aufgeknüpft worden.
Zigtausende sterben jedes Jahr im Drogenkrieg Mexikos und dieses Wissen machte die Lektüre teilweise unerträglich. Es wird gefoltert und gemordet und das ist nicht dazu angetan, für einen Ausgleich zum stressigen Alltag zu sorgen. Ich kann einfach nicht abschalten, wenn mir ständig der Gedanke im Hinterkopf herumspukt, dass so etwas tatsächlich irgendwo auf der Welt geschieht. Es wollte mir auch nicht in den Kopf, weshalb die ermittelnden Beamten derart unbedarft agieren. Weder für ihre Familien noch für sich selbst ergreifen sie irgendwelche Schutzmaßnahmen - was ihnen schließlich zum Verhängnis werden wird. Abschließend würde ich sagen, "Tage der Toten" ist wirklich gut: "Hart. Brutal. Real." Keine seichte Lektüre, trotz der drehbuchartigen Präsentation, eher ziemlich deprimierend. (Mai 2012)

Schon gewusst?
Der Autor arbeitete eine Zeit lang als Privatdetektiv in New York.

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