Autor | Zafón, Carlos Ruiz |
Titel | Der Schatten des Windes |
Originaltitel | La sombra del viento |
Genre | Unterhaltung |
Seiten | 527 |
Erscheinungsjahr | 2001 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Insel (Teil v. Suhrkamp) |
Wertung | |
Inhalt
Der Vater von Daniel ist Antiquar und bringt ihn eines Tages in die Bibliothek der Vergessenen Bücher, wo
sich der Junge eines davon aussuchen kann. Daniel wählt den Roman eines unbekannten Autors und ist
fasziniert. Er will unbedingt herausfinden, warum ein solch guter Schriftsteller derart ins Vergessen sinken
konnte. Außerdem scheint ein geheimnisvoller Fremder hinter seinen Werken her zu sein, um sie alle zu
verbrennen...
Rezension
Zafón gestaltet sein Buch wie ein Märchen - detaillierte Schilderungen wechseln sich ab mit rätselhaften
Personen und Verstrickungen, die angenehm zu lesen sind. Der Autor versteht sich darauf, die Welt der
40er und 50er Jahre Spaniens wieder auferstehen zu lassen und streift auch den Putsch und dessen
negative Folgen. Dennoch bleibe ich bei der Zuordnung dieses Buches zu den Märchen, obwohl es anfangs zu
einem Krimi tendierte, welcher sich aber bald in Luft auflöste. Zafón konzentriert sich lieber auf
die Schicksale seiner Personen, wechselt aber nicht zum Drama, da die meisten Figuren zu gut sind, um
wahr zu sein. Das träumerische Element in Form von über die Grenze des Glaubwürdigen hinaus getriebenen
Zufällen gesellt sich hinzu und machte den Roman vollends zur reinen Unterhaltungsliteratur ohne
große Überraschungen. Man verstehe mich nicht falsch, ich fand ihn schön, schön zu lesen und überaus
optimistisch im Ton. Leider driftete letzterer in eine Naivität ab, die mir viel Gutmütig- und Gutbläubigkeit
abverlangte. Die meisten Personen entpuppen sich nach einem üblen ersten Eindruck als solch tolle Gesellen,
dass man neidisch werden könnte. In puncto Unterhaltsamkeit, wenn auch nicht im Anspruch, ist dieses
Buch sehr zu empfehlen.