Autor

Lepage, Emmanuel
(Text & Illustration)

Titel

Muchacho

Originaltitel

Muchacho Tome 1, 2

Genre

Comic: Historisches Drama

Altersempfehlung

ab 12 Jahren

Seiten

158

Erscheinungsjahr

2004

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Carlsen Comics

ISBN

978-3-551-77655-6

Wertung

Weiterführende Links

Leseprobe "Muchacho"

Illustrationen

Handlung

Anspruch

Blut und Morde

Erotik

Humor

Inhalt

Nicaragua wird im Jahre 1976 noch immer vom Somoza-Regime unterdrückt und jeder, der sich gegen den Diktatoren auflehnt, wird erbarmungslos verfolgt. Dennoch kämpfen die Revolutionäre gegen das besser bewaffnete Militär, indem sie sich nach Guerilla-Art im Dschungel verschanzen und von den Dorfbewohnern mit Nahrung und Medikamenten versorgt werden. Das alles hat mit dem Priesteranwärter Gabriel de la Serna zunächst wenig zu tun, kommt er doch aus einem wohlbehüteten Elternhaus. Doch als er in einem kleinen Dorf ein Fresko an die Kirchenwand malen soll, wird er eher unfreiwillig zum Komplizen der Revolutionäre...

Rezension

Schon die erste Seite beeindruckt mit ihrem Detailreichtum, der Farbvielfalt und den wild wachsenden Dschungellandschaften. Vor allem die Umgebung hat es mir angetan, da die Menschen darin oft fast untergehen und als kleine Männchen gerade noch zu erkennen sind. In der freien Wildbahn wirkt der Homo sapiens so klein und unbedeutend - Lianen, Wurzeln, Blätter und tosende Wasserfälle beherrschen das Bild. Die Figuren sind allerdings ebenfalls nicht zu verachten, sehen sehr natürlich aus, ebenso wie die Bewegungen und die Mimik. Besonders gefallen hat mir die Darstellung der Dorfbevölkerung, da das bunte Treiben dort sehr lebendig wirkt. Wenn Gabriel nachts vom Kirchturm aus in die hell erleuchteten Fenster blickt, sieht er eine Mutter, die ihr Kind stillt, eine Frau, die sich die Haare wäscht und ein Pärchen, das zur Musik tanzt. Wunderschön gezeichnet. Es gibt Seitenzahlen. Printed in Germany.
"Muchacho" schlägt ein Kapitel der südamerikanischen Geschichte auf, von dem ich bisher nur in einem Film gehört hatte ("Under Fire" mit Nick Nolte). Unterdrückung und Polizeiwillkür waren an der Tagesordnung und es ist irgendwie anrührend, dass ausgerechnet ein simpler Alltagsgegenstand wie ein Feuerzeug zum Symbol der Revolution avancierte. Man kann sich nur verbeugen vor dem Mut, den einige Dorfbewohner zeigen, welche wie die Rebellen ihr Leben auf's Spiel setzen, um für ihre Freiheit zu kämpfen, jeder auf seine eigene Weise. Mitten in diese gefährliche Zeit hineingeboren, muss sich Gabriel für eine der beiden Seiten entscheiden und ich würde lügen, wenn ich behauptete, seine Wahl hätte mich überrascht. Das nimmt der Handlung ein wenig die Spannung, aber dennoch bleibt man bei der Stange, da die Figuren so echt wirken mit ihren Träumen, ihren Problemen und den Konflikten, die sie untereinander ausfechten. Den Punktabzug beim Text gibt es zum einen wegen der erwähnten Vorhersehbarkeit, sowie aufgrund der Tatsache, dass die amerikanische Geisel immer und immer wieder den Standort der Rebellen durch seine Hilferufe verrät. Kann ihn mal jemand knebeln?! In den bergigen Landschaften tragen Stimmen weit und da das Militär hinter der kleinen Gruppe her ist, da sollte man meinen, sie wollten möglichst leise sein. Sei's drum, "Muchacho" hat die historischen Ereignisse, die im Nicaragua der 70er Jahre stattgefunden haben, gekonnt in die persönliche Geschichte eines jungen Mannes eingebettet, die einige sehr berührende Szenen hat und mit großartigen Bildern aufwartet. (Juli 2013)

Schon gewusst?
Der Somozoa-Clan herrschte von 1934 bis zum Sturz durch die Sandinisten im Jahre 1979. Etwa 30.000 Menschen kamen bei dem Bürgerkrieg ums Leben.

Sie mochten diesen Comic? Dann könnte Ihnen auch gefallen: