Autor | Balac (= Yann Lepennetier) (Text) & Yslaire (= Bernard Hislaire) (Illustration) |
Titel | Sambre 1: Der Krieg der Augen |
Originaltitel | Sambre 1: Plus ne m'est rien... |
Genre | Comic: Drama |
Altersempfehlung | ab 16 Jahren |
Seiten | 51 |
Erscheinungsjahr | 1986 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Carlsen Comics |
ISBN | 978-3-551-02151-1 |
Wertung | |
Anspruch | |
Blut und Morde | |
Erotik | |
Humor | |
Inhalt
Obwohl der alte Sambre tot ist, leben seine verrückten Ideen weiter. Seine Tochter Sara will das Buch "Der Krieg der Augen" fertigstellen, welches ihr Vater begonnen hatte, während sein Sohn
Bernard von der jungen Wilddiebin Julie gleichzeitig fasziniert und abgestoßen ist. Denn Sambre erlaubte nur Menschen mit braunen und grünen Augen, seinen Besitz zu betreten. Julie jedoch hat
eine rote Iris...
Rezension
Beinahe alle Farben, die Yslaire benutzt, sind bereits auf den Titelbild versammelt. Grau und ein ins Pink changierendes Rot sind vorherrschend, daneben gibt es noch ein wenig Braun und Schwarz.
Optisch gibt es nicht viel Abwechslung und die Figuren sind meiner Meinung nach sehr unansehnlich, aber immerhin gut zu unterscheiden. Die Bewegungen wirken gekünstelt und die Schatten eher
willkürlich. Gut gefallen haben mir indes die Panels, in denen man etwas von der Landschaft sieht, etwa die Kutsche im Regen, sowie Räumlichkeiten wie der Speisesaal oder das Arbeitszimmer.
Die Kleidung ist ebenfalls aufwendig und weist bunte Muster, Schleifen oder zahllose Unterröcke auf. Es gibt Seitenzahlen.
"Sambre" ist um Grunde genommen eine Variation des beliebten Romeo-und-Julia-Motivs, bei dem zwei junge Menschen sich verlieben, obwohl deren gesamte Umgebung gegen diese Verbindung ist. Selbst
Sarah erwähnt dies und erweist sich als gebildete Frau, die ihrer Mutter mit so mancher sarkastischen Bemerkung die Meinung geigt. Das sind leider die einzigen Höhepunkte in einer Handlung, die
vor Schmalz nur so trieft und zuweilen fast körperlich wehtut. Ein Beispiel? Die Wilddiebin Julie mit den feurigen Augen entblödet sich nicht, während des Vorspiels und sogar des Aktes mit
ihrem Gelaber weiterzumachen: "Bernard, mein Bernard! Ich bitte dich, sei zärtlich und enttäusche weder mich, noch das kleine Mädchen, das diesen Traum so oft und so stark geträumt hat, dass
es noch Wunden im Herzen hat..." So geht es scheinbar endlos, da wird von Liebe gefaselt, nachdem man sich erst fünf Minuten kennt, von Liebe bis in den Tod. Ich kann ihre gegenseitige
Zuneigung einfach nicht nachvollziehen und hatte große Schwierigkeiten, auch nur einen Funken Sympathie für irgendeine der auftretenden Figuren aufzubringen. (Juli 2013)
Schon gewusst?
Bekannt wurde Yslaire durch seine Arbeit für das Magazin "Spirou". Eine zweite Serie um die Familie der Sambres wurde 2007 mit "Der Krieg der Sambres" veröffentlicht.