Autor | Luna, Joshua (Text) & Luna, Jonathan (Text, Illustration) |
Titel | Das Schwert Vol 1: Feuer |
Originaltitel | The Sword Vol 1: Fire |
Genre | Comic: Fantasy |
Altersempfehlung | ab 16 Jahren |
Seiten | 160 |
Erscheinungsjahr | 2008 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Image Comics |
ISBN | 978-1-58240-879-8 |
Wertung | |
Anspruch | |
Blut und Morde | |
Erotik | |
Humor | |
Inhalt
Es könnte kaum besser laufen für die Collegestudentin Dara Brighton, denn ihre Bilder sind die einzigen, die von dem strengen Kunstlehrer gelobt werden.
Sie hat eine beste Freundin, die ihr immer zur Seite steht und eine Familie, die ihr seit dem Unfall vieles abnimmt. Denn Dara sitzt im Rollstuhl und
muss eines Abends hilflos mit ansehen, wie ihre Eltern und ihre ältere Schwester brutal ermordet werden. All das wegen eines Schwertes, das ihr Vater
angeblich gestohlen haben soll...
Rezension
Neben "Whispers" und "Wanted" ist dies der langweiligste Comic, den ich bisher gelesen habe. Das liegt sowohl an den Zeichnungen als auch an der Handlung,
doch dazu später mehr. Die Illustrationen Jonathan Lunas wirken geradezu steril, da es an Details fehlt und große, einfarbige Flächen dominieren. Die Gesichter
sind sehr glatt, bar jeden Charakters und vor allen Dingen sehen die meisten Männer tupfengleich aus, als würden lauter Klone diese Welt bevölkern. Sie scheinen
außerdem zum großen Teil denselben Friseur zu haben und ihre Bewegungen wirken wie Posen. Erdtöne wie braun, rot und orange sind vorherrschend, aber es gibt
auch positives zu berichten. Was ich gut finde, ist die Tatsache, dass die Figuren fast immer vor einem Hintergrund agieren und nicht vor einer weißen Fläche.
Außerdem ist er zuweilen unscharf, wenn die "Kamera" auf die Protagonisten im Vordergrund fokussiert. Nicht so toll finde ich, dass der Comic teilweise sehr
brutal ist: Es werden Köpfe, aber vor allem komplette Menschen halbiert oder durch einen massiven Faustschlag der Kiefer abgerissen. Eingangs erwähnte ich,
die Zeichnungen seien steril, was nicht zuletzt an den blutarmen Leichen liegt, die zwar in der Mitte zerteilt auf dem Boden herumliegen, bei denen aber nicht mehr als
ein paar Tropfen Blut herauslaufen. Nicht, dass ich darauf Wert lege, meinetwegen hätten sich die Mondbrüder die Gewaltexzesse sparen können. Sie passen einfach
nicht zum Rest, der irgendwie bieder daherkommt und an Teenie-Splatterfilme erinnert.
Dabei finde ich die Protagonistin eigentlich ziemlich sympathisch, voller Trauer um ihre Familie und darum bemüht, keine Unschuldigen zu verletzen. Mit Verbrechern
ist sie nicht so zimperlich und rammt einem von ihnen ihr Schwert in den Schlund, so dass es am Hinterkopf wieder austritt. Sie ist eindeutig überfordert mit
der plötzlichen Macht, die sie in Händen hält und es wirkt glaubwürdig, wenn sie das Unglaubliche, dass ihr widerfahren ist, erst einmal für sich behält. Leider
ändert das nichts an der Tatsache, dass ein Gelaber nach dem anderen folgt, ohne dass dies der Entwicklung der Handlung oder der Figuren dienlich wäre. Wir
wohnen also dem Mord an Daras Familie bei, dann der Befragung durch die Polizei, dem Telefongespräch der Mörder untereinander und jedesmal wird der gesamte
Vorgang rekapituliert. Später wird es noch schlimmer, denn Dara und ihre Freunde werden getrennt und müssen sich beim Wiedersehen natürlich erst einmal
erzählen, was sie alles erlebt haben. Als Leser war man hautnah dabei und muss nicht ständig alles vorgekaut bekommen, daher war ich sehr bald ziemlich
gereizt. Dadurch wird nämlich die an sich schon dünne Handlung noch weiter aufgeblasen, bis man irgendwann hindurchsehen kann. Und was ich da erblickte, gefiel
mir überhaupt nicht. Eine nicht sonderlich originelle Geschichte, ein Vollpfosten, der selbst nach beinahe 4000 Jahren noch nicht eingesehen hat, dass in den
drei Geschwistern nichts Gutes steckt, sie im Gegenteil stets nach Macht streben werden und dabei vor Mord nicht zurückschrecken und die wiederholten
Zusammenfassungen verleideten mir diesen Comic. Wundert mich ehrlich gesagt, nachdem ich die beiden lobreichen Rezensionen bei Amazon (zur deutschen Version)
gelesen hatte und die mich zum Kauf bewogen hatten. Mein Ding ist "The Sword" jedenfalls nicht. (Januar 2013)
Schon gewusst?