Autor | Grimm, Jacob & Wilhelm (Hrst.) &, Hummel, Lore (Illustrator) |
Titel | Dornröschen |
Originaltitel | - |
Genre | Kinderbuch |
Altersempfehlung | ab 4 Jahren |
Seiten | 14 |
Erscheinungsjahr | um 1980 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Engelbert Dessart Verlag |
ISBN | 978-3-890-50804-7 |
Wertung | |
Inhalt
Als das Königspaar endlich mit einem Töchterchen gesegnet wird, lädt es die weisen Frauen des Reiches zu einem Festmahl ein. Doch da nur zwölf goldene Teller zur Verfügung stehen, wird die dreizehnte Dame nicht geladen. Die weise Frau ist darüber so erbost, dass sie mitten in die Feierlichkeiten patzt und einen Fluch über den kleinen Säugling verhängt...
Rezension
Bei vorliegendem Werk scheint der originale Wortlaut der Grimmschen Märchen verwendet worden zu sein. So manche Formulierung wirkt daher etwas altertümlich ("[...] damit sie dem Kind hold und
gewogen wären." "[...] und der Koch, der den Küchenjungen, weil er etwas versehen hatte, an den Haaren ziehen wollte, ließ ihn los und schlief."). Verständlich ist es trotzdem, da die Geschichte
zwar schön märchenhaft klingt, die Wörter aber auch heute noch gebräuchlich sind.
Zu der Handlung muss ich wohl nicht viel sagen, sie dürfte hinlänglich bekannt sein. Nur fallen mir jetzt als Erwachsenen Dinge ins Auge, die ich als Kind nie bemerkt hatte. So ist der Prinz,
der Dornröschen schließlich erlöst, lediglich zur rechten Zeit am rechten Ort. Im Grunde genommen hat er nichts dazu beigetragen, ins Schloss zu gelangen und dessen Bewohner zu retten. Die
hundert Jahre waren schlicht und einfach abgelaufen. Was mir ferner auffiel war die Tatsache, dass das alte Weib in einem von außen verschlossenen Raum ihr Garn spinnt. Dieselbe wie am Anfang,
die das Schloss verfluchte? Weshalb fallen überhaupt alle Anwesenden in den hundertjährigen Schlaf, obgleich der Bann lediglich über Dornröschen ausgesprochen wurde? Trotzdem eine recht nette
Geschichte, nicht so brutal wie so manch andere aus der "Kinder- und Hausmärchen"-Sammlung. Wenn man von den ganzen Prinzen absieht, die tot in der Hecke hängen.
Nun will ich noch ein paar Worte zur Aufmachung des Buches verlieren, das derart abschreckend erscheint, dass unsere Tochter es lediglich einmal zur Hand nahm, nach einem Blick auf das Titelbild
jedoch sofort wieder zur Seite legte. In diesem Punkt muss ich ihr zustimmen, denn die Zeichnungen sind wirklich nicht schön. Sie scheinen wie mit Kreide gemalt, die Gegenstände und Personen
weisen einen schwarzen Rand auf wie bei einem Comic und die Gesichter sind oft nur angedeutet. Dornröschen sieht ja ganz nett aus, aber der Rest wirkt farblos bis hässlich, vor allem der Prinz.
Die Bewegungen der Figuren sind hingegen recht gut gelungen und die einelnen Szenen wirken fast wie Schnappschüsse. Außerdem sind die Illustrationen schön bunt, wirken aber irgendwie chaotisch.
Sie sind zu skizzenhaft und alles verschwimmt ineinander. Ferner stört mich die Tatsache, dass manche Bilder zu früh, andere wiederum zu spät erscheinen, so dass sie nicht zum Text passen.
Anhand der Zeichnungen sollte man schließlich der Handlung folgen können, was hier allerdings nicht der Fall ist. Seitenzahlen fehlen. Immerhin lässt sich das Buch sehr leicht lesen, da die
Buchstaben sehr groß gehalten sind. Wenn nur die Illustrationen von Lore Hummel nicht wären. (Juli 2010)
Schon gewusst?
"Dornröschen" ist von den Gebrüdern Grimm in deren Sammlung "Kinder- und Hausmärchen" (=KHM) aufgenommen worden. Es hat darin die Nummer KHM 50 und war bereits Teil der Erstauflage 1812. In Frankreich ging das Märchen allerdings bereits 1697 in Druck.