Autor

Fuchsberger, Joachim

Titel

Denn erstens kommt es anders... Geschichten aus meinem Leben

Originaltitel

Genre

Autobiographie

Seiten

348

Erscheinungsjahr

2007

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Bastei Lübbe

Wertung

Inhalt

Joachim Fuchsberger wurde 1927 als erstes von drei Kindern im Baden Württembergischen Stuttgart geboren und verbrachte danach viele Jahre in Düsseldorf. Dort erwischte ihn auch der Zweite Weltkrieg, in dem er als Kundschafter auf dem Rathausturm ausharren und mit ansehen musste, wie die Altstadt in Flammen aufging. Seine gesamte Familie hatte jedoch Glück und so konnte sich der kleine Lausbub zu einem gefragten Moderator und Schauspieler mausern...

Rezension

Was der inzwischen 80jährige in seiner Kindheit so alles angestellt hat lässt mich wünschen, nie ein solches Balg in die Welt zu setzen. Gewiss, es war eine andere Zeit und die Kinder damals waren wahrscheinlich öfter auf sich allein gestellt und vor allem häufiger draußen unterwegs als diejenigen heutzutage. Somit ergaben sich viele Gelegenheiten, Unfug zu treiben. Was mich allerdings wunderte war die Bemerkung im Vorwort, Gundel, Fuchsbergers Gattin, hätte zu ihm gesagt, ihre eigenen Geschichten seien wenigstens wahr. Darauf er: „Aber meine sind besser.“ Sind sie etwa erfunden? Es steht zwar nicht explizit Autobiographie drauf, aber wenn ich Fiktives lesen will, greife ich zu einem Roman. Darum hätte ich schon gerne gewusst, welche Teile des Erzählten denn nun stimmen. Immerhin gibt es einige, zumeist in schwarz-weiß gehaltene Fotos – also tatsächliche Belege für Fuchsbergers Erinnerungen – zu bewundern, die den Autoren mit allen möglichen Berühmtheiten zeigen. Persönliche Einblicke in sein Privatleben gibt er nicht, es gibt keinerlei Schnappschüsse und der Rest ist mehr oder weniger gestellt.
Nichtsdestotrotz liest sich vor allem der Teil, der in Fuchsbergers Kindheit spielt, sehr flott, fast wie ein Abenteuer, obwohl die Schrecken des Krieges immer wieder ihre Schatten auf das Leben des jungen Joachim werfen. Dieser Abschnitt ist wirklich zu empfehlen, was man von der Zeit des Erwachsenseins nicht gerade behaupten kann. Der Autor glänzt nicht gerade durch Bescheidenheit und so muss man Seite um Seite mit anhören, welch exzellente Ideen der Mann hatte, welche Stars er zu seinen Freunden zählen konnte, wie steil seine Karriere verlief und mit welchen TV- oder Radio-Sendungen er Erfolg hatte. Deshalb fing ich recht schnell an, ganze Kapitel zu überblättern, da in ihnen der Mensch hinter dem berühmten Namen nicht mehr aufzuspüren war. Ganz allgemein weiß ich selbst nach der gesamten Lektüre seines Buches nicht so recht, was für einen Charakter er hat. Er scheint intelligent, etwas eitel – und sonst?