Autor | Weiner, Tim |
Titel | CIA – Die ganze Geschichte |
Originaltitel | Legacy of the Ashes. The History of the CIA |
Genre | Sachbuch |
Seiten | 864 |
Erscheinungsjahr | 2007 |
Auszeichnungen | National Book Award (2007) |
Verfilmungen | |
Verlag | S. Fischer |
Wertung | |
Inhalt
Die CIA gibt es seit über sechzig Jahren, unter wechselnden Bezeichnungen, Aufgabenbereichen und Regierungschefs. Ihren Anfang nahm sie 1945 in Folge des Kalten Krieges mit der Sowjetunion. Aufgeteilt ist Weiners Buch in sechs Abschnitte: Nach der „CIA unter Truman, 1945 bis 1953“, kommt „Die CIA unter Eisenhower, 1953 bis 1961“, gefolgt von „Kennedy und Johnson, 1961 bis 1968“, „Nixon und Ford, 1968 bis 1977“, „Carter, Reagan und George W.H. Bush, 1977 bis 1993“ und schließlich „Clinton und George W. Bush, 1993 bis 2007“. Abgerundet wird das Ganze durch 165 Seiten an Anmerkungen und einem Register, in dem man sowohl nach bestimmten Personen, Ländern und Aktionen (wie etwa Geiselbefreiungen, Komplotte gegen Castro) suchen kann...
Rezension
Diese schiere Menge an Informationen, die der Journalist Tim Weiner in über zwanzig Jahren Arbeit zusammengetragen hat, macht mich sprachlos. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie viel Aufwand dafür nötig gewesen sein muss. Der Autor hat Tonnen an Material gesichtet, Interviews geführt und Details herausgesiebt, die man (wahrscheinlich) als Fakten betrachten kann. Als Außenstehender lässt sich das natürlich kaum beurteilen und auch Weiner kann eigentlich als solcher gelten. Doch wenn nur ein Teil dessen stimmt, was in vorliegendem Werk steht, wird einem mulmig bei dem Gedanken an die Plan- und Hilflosigkeit, mit der die CIA zuweilen agiert. Da zeichnen Romane und Filme ein ganz anderes Bild dieser Einrichtung und ihrer Agenten.
Ich muss zugeben, dass ich „CIA“ nicht von vorne bis hinten durchgeackert habe, denn dieser Wust an Fakten, Namen und Daten hat mich schier erschlagen. Die Lesbarkeit leidet darunter teilweise deutlich, doch ist das dem Thema und nicht dem Autor geschuldet. Denn die Ereignisse, die mich interessiert haben – der Kampf gegen Kuba und den Kommunismus, der zweite Irakkrieg – lesen sich tatsächlich wie ein Thriller. Mit der Zeit vor George W.H. Bush verband mich aber einfach nichts. Darum ist das Buch wohl eher etwas zum Querlesen; man pickt sich immer mal wieder ein Ereignis oder eine Zeit heraus, über die man gerne mehr erfahren würde – hier macht sich das ausgezeichnete Stichwortverzeichnis bezahlt. Danach weiß man allerdings mehr, als einem lieb ist.