Autor

Kittler, Martina

Titel

1 Pfanne - 50 Rezepte

Originaltitel

-

Genre

Kochbuch

Seiten

65

Erscheinungsjahr

2003

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Gräfe und Unzer (Teil der Ganske Verlagsgruppe)

Wertung

Inhalt

Die Werbung verspricht, man komme mit nur einer Pfanne aus, in der sämtliche Zutaten gegart werden. Ob in einer beschichteten oder unbeschichteten Pfanne, das erfährt man im vierseitigen Theorieteil, in dem zudem die wichtigsten Küchenutensilien vorgestellt, die unterschiedlichen Fette (Butter, Schmalz, Pflanzenfette, Öle) und die Garmethoden (Braten, Sautieren, Dünsten, Quellen) erläutert werden. Darauf folgt eine Doppelseite mit Basisrezepten, so dass man aus den Resten vom Vortag ein vollwertiges Gericht zubereiten kann. Der Hauptteil beinhaltet „Gemüse- und Kartoffelpfannen“, „Reis, Nudeln & Co.“, „Fleisch- und Fischgerichte“ und schließlich „Eier- und Mehlspeisen“. Im Register sind sämtliche Rezepte in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Zusätzlich kann man nach bestimmten Zutaten suchen, wie etwa nach Kartoffeln, Zucchini oder Hähnchen und sieht unter dem jeweiligen Stichwort die Rezepte aufgelistet, welche die genannten Ingredienzen enthalten. Auf der letzten Doppelseite folgen daraufhin „Die 10 GU-Erfolgstipps“, mit Hinweisen zum Beispiel zur Pfannenpflege und zur Zubereitung von Bratkartoffeln, zarten Eierspeisen oder Saucen...

Rezension

Formal gesehen gibt es absolut nichts an vorliegendem Kochbuch auszusetzen. Auf einen Blick erfasst man die benötigten Zutaten und deren Menge, die Zubereitungszeit und die Zahl der Kalorien, die drinstecken. Die einzelnen Abschnitte der jeweiligen Kochanleitung sind nummeriert und voneinander abgesetzt. So kann man sich leicht Schritt für Schritt durch das Rezept hangeln, ohne ständig alles durchlesen zu müssen, um die Stelle wiederzufinden, an der man sich gerade befand. Über jedem Rezept steht zudem eine Eigenschaft, welche die Auswahl eventuell erleichtert, etwa „gelingt leicht“, „vegetarisch“ oder „indisch“. Die Kopfzeile einer Seite enthält jeweils die Kapitelüberschrift, die Fußzeile die Seitenzahl und Hinweise darauf, welches Foto zu welchem Gericht gehört. Zu jedem Rezept findet sich nämlich ein meist eine komplette Seite einnehmendes Bild. So sieht man vorne im Foto zum Beispiel die „Knuspernudeln“, während sich dahinter das „Chop Suey“ befindet. Das Essen ist wirklich schön in Szene gesetzt, die Dekorationen setzen farbige Akzente, doch der Teller mit den Leckereien bildet stets den Mittelpunkt. Mein Lob und Dank an den Fotografen Kai Mewes (Foodystyling von Daniel Petri).
Nun zum Wichtigsten: Schmeckt das überhaupt, was hier vorgestellt wird? Nachdem ich bereits seit zwei Jahren immer wieder etwas daraus koche, kann ich mit Fug und Recht behaupten, es gebe nichts, was man O-Ton Otto Waalkes, unter ständigem Rühren in den Ausguss gießen müsste. Es mag einige Gerichte geben, die nichts Besonderes darstellen, etwas die „Tomaten-Reisnudeln“ oder die „Blumenkohl-Pfanne“, weshalb ich die genannten Rezepte in Zukunft links liegen lassen werde. Doch sagen wir 80% entspricht genau meinem Geschmack. Wenn es eher schnell gehen und es nichts allzu Kompliziertes sein soll, greife ich zu „1 Pfanne – 50 Rezepte“. Laut Eigenwerbung werden maximal 10 Hauptzutaten benötigt, jedoch meiner Erfahrung nach mehr als eine Pfanne. Mit wenig Abspülen ist also oft Essig. So wollen die „Armen Ritter“ erst in Eiermilch, dann in Semmelbröseln und schließlich in Nüssen gewendet, bevor sie in die Pfanne gehauen werden. Ein Gefäß zum Warmhalten, bis alle fertig sind, benötigt man auch noch. „Viel Zeit beim Abwasch gespart“ - das mag auf einige Rezepte zutreffen, auf die Mehrzahl jedoch nicht. GU lügt sich da in die eigene Tasche.
Trotzdem ist das vorliegende Büchlein sein Geld (€ 6,90) wert, allein aufgrund solch eigentlich recht simpler, aber sehr leckerer Sachen wie der „Gemüsepfanne mit Feta“, den „Pfannenkartoffeln“ (mit Gorgonzola) oder der „Gebratenen Maultaschen“ (mit Karottenstreifen). Von mir aus hätte die Autorin weniger Fleisch verwenden können, da mehr als ein Drittel der Gerichte diese Zutat in irgendeiner Form enthält, sei es als Filet, Salami oder Speck. Vegetarier könnten diesen Teil zwar weglassen, doch leidet vermutlich der Geschmack darunter, ganz zu schweigen davon, dass man beim „Filet Stroganoff“ nicht wirklich auf's Filet verzichten kann. „1 Pfanne – 50 Rezepte“ ist also eher was für uns Carnivoren und gut für den Alltag geeignet, da die meisten Gerichte keine großen Kochkünste erfordern und zumeist günstig sind. Als Standardwerk ist es mit seinen lediglich 50 Rezepten natürlich nicht geeignet, aber als Ergänzung durchaus zu überlegen.