Autor

Murdoch Books

Titel

Das große Pasta Kochbuch

Originaltitel

The Essential Pasta Cookbook

Genre

Kochbuch

Seiten

304

Erscheinungsjahr

1997

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Karl Müller

Wertung

Inhalt

Eine kurze Einführung verschafft einen Überblick über die wichtigsten beziehungsweise bekanntesten Pastasaucen, die Wahl der richtigen Menge, ob getrocknet oder frisch und zeigt auf, wie man Nudeln auch selbst zubereiten kann. Darauf folgen die einzelnen Kapitel, unterteilt in Klassische Pastasaucen, Suppen, Pasta mit Fleisch, mit Huhn, mit Meeresfrüchten, mit Gemüse, mit Sahnesauce, Pastasalate, Gnocchi, gefüllte Pasta, Pasta aus dem Ofen, schnelle Pasta-Gerichte und Pasta zum Dessert. Spezielle Abschnite widmen sich allgemeinen Informationen zu Oliven, Käse oder etwa Antipasti. Das Register ist gegliedert in Beilagen und Pasta-Gerichte, so dass man das Gewünschte schnell findet...

Rezension

Sehr löblich finde ich, dass man auch nach bestimmten Zutaten suchen kann. Noch Champignons und Brokkoli im Haus? Flugs nachschlagen und man findet sicherlich ein Gericht, welches die gewünschten Ingredienzien enthält. Allerdings fehlen die italienischen Originalnamen der Gerichte oder haben die Autoren die Rezepte selbst erdacht? Was Nudeln natürlich attraktiv macht ist die zumeist sehr kurze Zubereitungszeit, welche glücklicherweise überall angegeben ist. Ein bis drei Sterne zeigen zudem an, wie schwierig es ist, das jeweilige Gericht zuzubereiten, wobei drei Sterne die höchste Schwierigkeitsstufe symbolisieren. Die meisten Sachen können jedoch selbst Laien gut hinbekommen, da bei vielen Rezepten eine mit Fotos dokumentierte Anleitung Schritt für Schritt erklärt, wie sie gemacht werden. Die Nährwertangaben enthalten nicht nur die üblichen kJ und kcal., sondern auch Protein, Fett, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Cholesterol.
Die meisten Zutaten sind für vier Personen berechnet, was aber jedesmal dransteht, so dass man auf einen Blick sehen kann, wieviel man jeweils braucht und wie lange die Zubereitung dauern wird. Auch sehr gut: Auf jeder Seite ist in der oberen Ecke angezeigt, in welchem Kapitel man sich gerade befindet, also bei Suppen etwa oder den Pasta mit Fleisch. Doch auch Vegetarier finden hier genügend Gerichte ohne Fleisch.
Ein paar Wermutstropfen fand ich aber doch, obowohl das Buch schön aufgemacht ist und mit vielen Farbfotos und kleinen Infokästchen an der Seite aufgepeppt wurde, aus denen man zum Beispiel erfährt, was Borlottibohnen sind oder woher der Name Carbonara kommt. Die erste Kritik richtet sich an die meiner Meinung nach zu geringe Vielfalt an unterschiedlichen Saucenvariationen. Blättert man einmal das Buch von vorne bis hinten durch, fällt auf, dass sich die Zutaten oft wiederholen. Fast immer wird Sahne verwendet und wenn nicht, dann eben Tomaten. Eine Sauce wird erst mit Spaghetti serviert, dann mit Tortellini, um mit Tagliatelle wieder aufgewärmt zu werden. Der Unterschied zwischen solchen Rezepten ist zu vernachlässigen und vieles habe ich auch selbst schon zubereitet, ohne Kochbuch und nur aus der Not heraus, mit einfachsten Mitteln also. Dafür brauche ich keine Anleitung und war sehr enttäuscht, solch einfallslose Rezepte immer und immer wieder vorgesetzt zu bekommen. Ich hatte eine Sammlung vieler verschiedener Saucen erwartet - da täuscht der Umfang des Buches mehr vor, als es letztendlich beinhaltet. Wobei man sagen muss, dass es dennoch einige unterschiedliche Gerichte gibt, aber eben nicht so viele, wie man bei einer solchen Seitenzahl erwarten würde.
Den zweiten, wenn auch eher unwichtigen Minuspunkt, erntet "Das große Pasta Kochbuch", weil die Fotos zwar von guter Qualität, also farbig, in Hochglanz und vor allem zu jedem Gericht abgedruckt sind, aber einen gewissen künstlerischen Ehrgeiz vermissen lassen. Mein von David Loftus (z.B. "Kochen für Freunde" von Jamie Oliver) verwöhntes Auge kann sich an den schnöde von schräg oben abgelichteten Gerichten nicht so recht erfreuen. Immerhin kann man alles gut erkennen, aber in "Das große Reis Kochbuch" desselben Verlags sehen die Sachen viel appetitlicher aus, da der Hintergrund verschwimmt und das Gericht im Vordergrund erstrahlt. Die Fotos in vorliegendem Werk sind darüber hinaus teilweise etwas dunkel geraten. "Printed in China".
Außerdem wäre zu erwähnen, dass es absoluter Humbug ist, die Nudeln vor der Sauce zu kochen, wie es hier in beinahe jedem Rezept als erster Punkt angeführt ist. Das klebt doch alles zusammen und lässt sich nicht mehr portionieren. Eine alte Regel besagt schließlich: Die Sauce kann immer auf die Pasta warten, aber die Pasta nicht auf die Sauce. Eine weitere Rüge wegen der Tatsache, dass teilweise nicht alle in der Liste angegebenen Zutaten in der Zubereitungsanleitung auftauchen - da heißt es aufpassen.
Liebhaber von Lasagne, Spaghetti und co. werden sich trotz all dieser Kritikpunkte dennoch nicht schrecken lassen, wenn sie erst einmal einen Blick in dieses Buch geworfen haben. Der Variationen gibt es viele, aber für den Umfang dieses Werkes wie oben bereits erwähnt zu wenig. Immerhin kommen hier auch Vegetarier voll auf ihre Kosten und können wochenlang nur mit diesem Kochbuch auskommen. Ich werde es mir aber keinesfalls kaufen, da es einfach zuviel "Ausschuss" gibt, sprich Gerichte, die man bereits selbst oft in derselben Form zusammengestümpert hat, wofür man sicher keinen weiteren Wälzer im Schrank braucht. Den Platz kann man besser nutzen.
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