Autor | Murdoch Books |
Titel | Das große Reis Kochbuch |
Originaltitel | The Essential Rice Cookbook |
Genre | Kochbuch |
Seiten | 304 |
Erscheinungsjahr | 2003 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Karl Müller |
Wertung | |
Inhalt
Reis wird in vielen Teilen der Welt angebaut und dient einem Großteil der Bevölkerung zum Beispiel Chinas als
Grundnahrungsmittel. Weniger bekannt ist hingegen, dass es auch in Italien Reisfelder gibt, auf denen der weithin
bekannte Risotto-Reis wächst. Solche und ähnliche Informationen findet man in den kleinen Kästchen zu Seiten
der Rezepte, welche nach Regionen gegliedert sind: Mittelmeer und Naher Osten, Europa, Nord- und Südamerika,
Indien, Südostasien, China, Japan und schließlich Reisgerichte aus aller Welt. Unter Extra-Tipps lernt man, wie
der perfekte Risotto, Pilaw, Milchreis und die perfekte Paella zubereitet werden. Im Register kann man wie üblich
nach den Namen der Rezepte suchen, aber auch nach Zutaten...
Rezension
Noch Schweinefleisch übrig? Dann findet sich hier sicherlich etwas, da die Gerichte aus aller Herren Länder
stammen und somit sehr vielfältig sind. Jedoch eines vorneweg: Dies ist kein vergetarisches Kochbuch, wie ein
Rezensent bei einem Online-Buchhändler monierte. Aber wo nicht vegetarisch draufsteht, ist auch nicht vegetarisch drin.
Vielleicht sollte man vorher einen Blick in ein Buch werfen, bevor man es kauft. Und da bemerkt man
schnell, dass, so mein Eindruck, mindestens die Hälfte aller Rezepte Fleisch enthalten, wenn nicht gar mehr.
Reinen Vegetariern sei an dieser Stelle von einer Anschaffung dieses Werkes abzuraten.
Was sehr positiv ins Auge fällt sind die sehr schön arrangierten und fotografierten Gerichte, so dass man schon
beinahe wähnt, der Duft wehe einem um die Nase. Genau wie bei "Das große Pasta Kochbuch" desselben Verlags
gibt es zu jedem Gericht ein Bild und so ist gleich ersichtlich, ob es einem munden würde oder nicht. Allerdings
fehlen diesmal die Angaben zum Nährwert, was für manche sicherlich wichtig wäre, etwa für Diabetiker.
Der Aufwand ist aufgeschlüsselt in Zubereitungs-, Einweich- oder Marinier- und Garzeit, sowie ein bis drei
Sterne für den Schwierigkeitsgrad. Wobei drei Sterne deutlich mehr Geschick erfordern als einer. Es gibt also
ein paar alltagstaugliche Sachen, aber soweit ich beurteilen kann eher Mahlzeiten mit zwei oder drei Sternen.
Allein die Garzeit des Reises nimmt bereits dreißig Minuten in Anspruch und man benötigt im Durchschnitt mindestens
eine Stunde, bevor man den Tisch decken kann. Für Ungeduldige, die schnell etwas in den Magen bekommen
wollen, ist dieses Kochbuch also eher nicht geeignet. Da würde ich zum Beispiel zu "Eine Pfanne, 50
Gerichte" von Gräfe und Unzer raten.
Was die Beschaffung der Zutaten angeht, wird es vor allem in dem Sushi- beziehungsweise Japan-Teil schwer,
in einem normalen Supermarkt alles Nötige zu finden. Bei den anderen Kapiteln findet man löblicherweise ohne
großen Aufwand das Gesuchte. Ob es schmeckt? Das ist wohl sehr subjektiv, aber ich bin begeistert von der
Vielfalt der Gewürze und dem intensiven Geschmackserlebnis. "Das große Pasta Kochbuch" kam dagegen
ziemlich bieder und ohne Raffinesse daher, so dass ich freudig überrascht war, dass sich der australische
Verlag Murdoch Books diesmal mehr Mühe gegeben hat, den Gaumen auf unterschiedliche Weise zu erfreuen.
Wären die Gerichte nicht nach Herkunftsländern, sondern nach Gängen, also Vor-, Haupt- und Nachspeise
geordnet, wäre ich glücklicher mit der Aufteilung. Sucht man nun ein Dessert, muss man erst Europa durchsehen,
bis zu den amerikanischen Nachspeisen blättern usw. Auch diesmal fehlen meistens die Originalnamen der Gerichte
und das "printed in Germany" - das Buch wurde in der Slowakei gedruckt. Dennoch eine äußerst delikate
Mischung von deftigen bis gesunden Gerichten, für die man allerdings etwas Zeit braucht.