Autor | Oliver, Jamie |
Titel | Essen ist fertig! Die besten Rezepte für jeden Tag |
Originaltitel | Jamie's Dinners. The Essential Cookbook |
Genre | Kochbuch |
Seiten | 335 |
Erscheinungsjahr | 2004 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Dorling Kindersley |
Website des Autors | www.jamieoliver.com |
Wertung | |
Inhalt
Die Rezepte sind in elf Kapitel unterteilt: „Die Top Ten“ umfasst Gerichte, welche die Besucher von Jamie Olivers Website zu ihren Favoriten gekürt haben. „Thema mit Variationen“ bietet zu verschiedenen Basiszutaten (Pesto, Tomatensauce, Lammschulter, Kompott und Blätterteig) viele unterschiedliche Arten an, von dieser Grundlage ausgehend ein Gericht zu kreieren. So kann Pesto zum Beispiel zu Brathuhn, als auch zu Fisch oder ein Kompott mit Streuseln oder mit Joghurt gereicht werden. Wenn's mal schnell gehen muss, wird man in „Die Fünf-Minuten-Hits“ fündig, oder man macht ein paar von den „Sandwiches“. „Salate“ sind ebenfalls nicht sonderlich aufwändig und „Suppen“ bilden den Auftakt zu weiteren Genüssen. Die Hauptgerichte sind unterteilt in „Gemüse“, „Pasta“, „Fleisch“, „Fisch und Meeresfrüchte“ und zum Abschluss gibt es „Desserts“. Das Register beinhaltet alle Rezepte in alphabetischer Reihenfolge. Nach Zutaten lässt sich ebenfalls suchen und so wird man fündig unter Stichpunkten wie Garnelen, Chilis, Äpfel oder Kresse...
Rezension
Ohne ein solches Register will ich gar nicht mehr sein! Das und die sinnvolle Gliederung in die verschiedenen Kapitel machen die Suche nach dem gewünschten Gericht zum Kinderspiel. Für Kinder gibt es hier übrigens ebenfalls viel Leckeres, der Autor hat schließlich selbst Familie. Und zum ersten Mal hat Oliver ein Kochbuch vorgelegt, aus dem ich wirklich alles mal probieren will. Alltagstauglichkeit war bei den Werken, welche ich mir bisher von ihm angesehen habe („Kochen für Freunde“, „Genial italienisch“, „Genial kochen“) oft nicht gegeben. Entweder war für meinen Geschmack zu viel Fleisch dabei oder die verwendeten Zutaten waren so exotisch, dass man sie nicht im normalen Supermarkt besorgen konnte. Das ist bei „Essen ist fertig!“ zum Glück nicht der Fall und die Gerichte sind teils sensationell. Manches hört sich beim Lesen absolut banal an, gewinnt aber durch eine ganz bestimmte Ingredienz den gewissen Pfiff. Oliver verzichtet bei den Anweisungen zudem auf jedwedes Fachchinesisch und erzählt in seinem üblichen munteren Ton und mit einer Begeisterung für Essen, die in der gesamten Kochlandschaft ihresgleichen sucht, wie er auf dieses oder jenes Rezept gestoßen ist und welche Variationen sich anbieten.
Leider wird der Autor zuweilen allzu geschwätzig und präsentiert ab und zu – zum Glück nicht sonderlich oft – dem genervten Leser keine übersichtlich gegliederte Zutatenliste nebst Kochanleitung, sondern einen langen Abschnitt voller Gelaber, in dem die Zutaten in einer anderen Farbe gedruckt sein sollen. Schlammfarben heben sich die Buchstaben jedoch kaum von dem Rest des Textes ab. Da lobe ich mir den konventionellen Aufbau einer Kochanleitung. Außerdem nehmen die großformatigen Bilder von Jamie Oliver und anderen Leuten ganze Doppelseiten ein und machen das Buch somit unnötig dick. Auf einem der Fotos musste ich zudem feststellen, dass der berühmte Koch ein Messer als Unterlage zum Schneiden benutzt. Da kann man gleich einen Termin beim Scherenschleifer einplanen, da selbst die abgebildeten Qualitätsprodukte von Zwilling dabei den Geist aufgeben.
Doch meine negativen Anmerkungen sind im Grunde nebensächlich - spätestens jedoch dann, wenn man eine der Kreationen Olivers probiert hat. Bis dato ist dies meiner Meinung nach das beste Werk des Kochs (vier kenne ich). Aufgrund der bereits erwähnten Verfügbarkeit der verwendeten Zutaten (also nichts allzu exotischem) und dem gewissen Pfiff, den die Gerichte trotz der einfachen Ingredienzen besitzen. Leider kein Hochglanz, aber aufgrund der tollen Fotos von David Loftus und Chris Terry der Augen- und Gaumenschmaus schlechthin!