Autor

Aldiss, Brian W. & Wingrove, David

Titel

Der Milliarden-Jahre-Traum. Die Geschichte der Science Fiction

Originaltitel

Trillion Year Spree - The History of Science Fiction

Genre

Sachbuch

Seiten

487

Erscheinungsjahr

1986

Auszeichnungen

Locus Award (1987)

Verfilmungen

Verlag

House of Stratus Ltd

Wertung

Inhalt

Aldiss und Wingrove versuchen hier das Unmögliche - dem Leser die Herkunft und Entwicklung des Genres Science Fiction näherzubringen. Es beginnt mit den Gothic Novels im 18. Jahrhundert mit heutzutage eher unbekannten Werken wie Daniel Defoes "The Consolidation: or, Memoirs of Saundry Transactions from the World in the Moon", "Beowulf", bis 1818 "Frankenstein" das Licht der Welt erblickte. Ab dem 20. Jahrhundert geht es nach Jahrzehnten mit Büchern, die inzwischen als Klassiker gelten wie der Foundation-Zyklus von Isaac Asimov oder die Bücher von Robert A. Heinlein...

Rezension

Da haben sich die Autoren ja mächtig was vorgenommen, schlagen sich meiner Meinung nach aber recht gut. Die wichtigsten Titel werden erwähnt und darüber hinaus etliche andere, von denen ich manche nach vorliegender Lektüre gerne kennenlernen würde. Die meisten Bücher oder Geschichten werden leider nur kurz erwähnt, von einigen kann man immerhin ein paar Auszüge lesen und dann gibt es noch viele, von denen man nur den Namen erfährt und nichts weiter. Natürlich würden ausführlichere Buchbesprechungen den Rahmen sprengen, also kann man ganz zufrieden sein mit den Informationshäppchen, die man serviert bekommt. Sie machen Lust auf mehr und wer Interesse findet an irgendeinem der erwähnten Titel, der wird es sich sowieso gleich beschaffen oder sich im Internet darüber kundig machen. Was mir sehr gut gefiel war die Tatsache, dass Aldiss und Wingrove nicht immer rein objektive Fakten vorlegen, sondern ihre persönliche Meinung zu einem Buch durchblicken lassen. Ihre Kommentare entbehren nicht einer feinen Ironie, die diesen ja doch enormen Haufen an Informationen ein wenig auflockern. Vor allem ihre Skepsis gegenüber Preisen wie dem Hugo oder Nebula - die beiden berühmtesten, mit denen am meisten Werbung betrieben wird, die aber nur an amerikanische Autoren verliehen werden - verstand ich gut. Witzig dabei ist, dass "Trillion Year Spree" 1987 selbst mit einem Hugo geehrt wurde.
Letzendlich wären, neben den teils spärlichen Beschreibungen mancher Bücher, noch zwei andere kleine Schönheitsfehler zu nennen. Man kann "Trillion Year Spree" nicht am Stück lesen - es lädt vielmehr zum Schmökern ein und der Index auf den letzten Seiten verdient ein großes Lob. Dort lässt sich schnell nach einzelnen Werken und Autoren suchen. Das andere Manko, aber dafür können die Autoren ja nichts, ist das Alter dieses Bandes. Es hat sich doch sehr viel getan in den letzten 20 Jahren, vieles hat sich verändert und ich würde mir darum eine aktuelle Version wünschen.
Nichtsdestotrotz findet man hier ein reiches Kompendium an Büchern und einigen Filmen aus dem Bereich der Science Fiction, sowie sehr knappe Biographien einiger ausgesuchter Autoren. Hier sind die Klassiker des Genres versammelt, einiges davon muss man einfach gelesen haben. Und fündig wird man hier auf jeden Fall.