Entwickler

Action Forms Ltd.
- Ukraine

Titel

Cryostasis

Originaltitel

Cryostasis

Genre

Horror-Action

Spielzeit

8 Stunden

Erscheinungsjahr D

06.03.2009

Verfilmungen

Vorlage

Eine Kurzgeschichte von Maxim Gorki

Publisher

505 Games

Altersfreigabe

ab 16

Wertung

Inhalt

Der Eisbrecher North Wind ist seit mehreren Jahren im arktischen Eis gefangen und niemand weiß, was an Bord des Schiffes überhaupt passiert ist. Deswegen wird Alexander Nesterov im Jahre 1968 hingeschickt, um herauszufinden, was mit der Besatzung geschehen ist...

Spielerlebnis

+ Spielfigur männlich: Alexander Nesterov
+ Exzellente englische Sprecher mit deutlichem russischem Akzent
+ Man hat die Fähigkeit, sich in die letzten Minuten eines Toten "einzuklinken", quasi in dessen Haut zu schlüpfen und dadurch die Vergangenheit zu verändern. Oft ist nämlich der Weg versperrt und nur wenn man in den letzten Momenten der Toten etwas bestimmtes tut, ist der Weg in der Gegenwart frei
+ Man muss immer erst herausfinden, was man in diesen Sprüngen in die Vergangenheit überhaupt tun muss. Etwa einen Tod verhindern, indem man in die richtige Richtung läuft oder Gegner niederschießen, die auf einen zustürmen- Manche dieser Passagen muss man immer und immer wieder spielen, bis man sie geschafft hat
+ Man verliert in der Eiseskälte außerhalb des Schiffes kontinuierlich Lebensenergie, ebenso in Kämpfen. Aufladen kann man diese Energie in Form von Wärme an brennenden Glühbirnen, laufenden Generatoren, Feuern oder Heizstrahlern. Färbt sich nämlich der Balken links unten blau, erfriert man- Auf Dauer ermüdet das aufwendige Aufladen der Lebensenergie
- Unlogisch: Eine Glühlampe spendet mehr Wärme und damit Lebensenergie als ein Feuer?!
- An welchen Glühbirnen man sich wärmen kann, ist reine Willkür
+ Läuft man draußen herum, fängt man an zu husten
+ Am Rand des Bildschirms erscheinen Eisblumen, wenn man sich außerhalb der geschützten Wände des Schiffes bewegt
+ Tolle Atmosphäre: Der Wind heult, das Schiff knarzt und ächzt
+ Später weichen Gegner aus, indem sie sich seitlich wegrollen oder hinter einer Kiste in Deckung gehen- Gegner rennen stupide auf einen zu
- Wenig Abwechslung bei den Gegnern
+ Spitze: Die Rinderhälften, der Film und der Eisbär sind Momente im Spiel, die ich nie vergessen werde
+ Man hat nie mit mehr als zwei Gegnern auf einmal zu tun, aber das reicht. Man hat schließlich nur ein Ventilrad, Ketten, Eisenstangen oder Waffen mit wenig Munition zur Verfügung. Nahkampfwaffen bleiben aufgrund der Ammoknappheit immer wichtig
+ Meistens ist man in intensive Nahkämpfe verstrickt, was vor allem dann erschreckend ist, wenn man mit einer um die Hand gewickelten Kette dasteht und der Zombie mit einer Axt langsam auf einen zu kommt
+ Die Handlung wird anhand von Bildern von einer Sprecherin erzählt. Darüber hinaus gibt es Zwischensequenzen in Spielgrafik und man hat zuweilen Visionen von den Geschehnissen an Bord- Im Mittelteil wird die Handlung etwas langatmig erzählt
+ Man erlebt geradezu albtraumhafte Sequenzen, in denen man zum Beispiel völlig hilflos auf dem Rücken liegt
- Bug: Das Bild verschwand, nachdem ich von den Toten zurückgekehrt war
- Meistens kann man die Waffen, die von getöteten Gegnern fallengelassen werden, nicht mitnehmen
- Bug: Gegner schoss und lief durch eine geschlossene Tür
+ Schön altmodisches Waffenarsenal: Mosin-Nagant M91/30, PPSM-21 MG, SVT-40. Dementsprechend langsam ist das Nachladen, das voll animiert ist
- Man kann keinerlei Schubladen oder Schränke öffnen
- Einige Ungereimtheiten: Warum wird der Mann mit der Lampfe nicht angegriffen?! Weshalb fliegt der Hubschrauber nicht einfach los?!
- Da man stets nur im ewigen Eis und vor allem im Schiff unterwegs ist, gibt es kaum Abwechslung, was die Umgebung angeht
+ Der starke Wind treibt einen seitlich weg
+ Der Schein der Taschenlampe reicht weit (nicht wie bei F.E.A.R.)
- Bug: Nach erneutem Laden blien nur noch der Schatten einer Waffe übrig und man konnte sie nicht mehr aufheben
- Nach dem Laden des 15. Levels wurde ich auf den Desktop zurückgeworfen
- Im 17. Kapitel fehlen die Untertitel
+ Es gibt einen würdigen Endgegner, bei dem man erst herausfinden muss, wie man ihn besiegen kann

Grafik

+ Eisblumen wachsen überall an den Wänden des Schiffes, am Geländer und den Maschinen. Schaltet man einen Generator an, erwärmt sich der entsprechende Raum und das Eis schmilzt. Tauwasser läuft dann an den Wänden herunter und Eiszapfen fallen klirrend zu Boden
+ Stege sind teilweise eingestürzt, überall breitet sich das Eis aus, Schnell wirbelt umher, der Atem wird in kleinen Wölkchen ausgestoßen
+ Gute Animationen
+ Über dem Feuer flimmert die Luft vor Hitze
+ Toll animiertes Nachladen der Waffen: Erst wird sie aufgeklappt, die leeren Hplsen werden herausgeschüttelt und neue Patronen einzeln wieder eingelegt
- Blickt man durch ein Fenster, sieht man nur blendendes Weiß
- Hohe Hardwareanforderungen. Selbst mit einem AMD Phenom 4600 Quad-Core-Prozessor, 1 GB RAM und einer ATI Radeon 4890 starke Ruckler bei den geflügelten Gegnern
+ Ragdoll-Physik sorgt dafür, dass Körper realistisch fallen und sich an den richtigen Stellen krümmen- Hinterlässt nach dem Ableben oft zuckende oder winkende Körper

Komfort

- Installiert ungefragt DirectX 9.0c und Adobe Acrobat Reader
- Man kann den Zielpfad der Installation nicht selbst wählen
+ Steuerungstasten frei belegbar
+ Viele Grafikoptionen lassen sich anpassen, etwa das Seitenverhältnis, Auflösung und Texturen, Antialiasing...
+ Maximale Auflösung 1280x1024
+ Untertitel lassen sich zuschalten
+ Maus lässt sich invertieren
+ Änderungen werden ohne Neustart übernommen
+ Schnellspeichern mit F5, Laden mit F9- Selbst Schnelladen dauert lang, über eine Minute
+ Spielstand wird mit Kapitelname, Datum, Uhrzeit und Screenshot gesichert
+ "Continue" lädt letzten Spielstand
+ Freies Speichern...- ...mit Ausnahme der "Totensequenzen", während man die letzten Minuten eines der Toten durchlebt. Stirbt man in dieser Sequenz, springt man zurück in seinen eigenen Körper und kann von vorn beginnen, indem man den Toten berührt
+ Mit der rechten Maustaste wird geblockt, mit der linken schlägt man zu. Drückt man die linke Maustaste und gleichzeitig eine Richtungstaste, kann man bestimmen, mit welcher Hand man zuschlägt. Drückt man mehrere Richtungstasten auf einmal, schlägt man Kombos
+ Der gelbe Balken zeigt an, wie lange man sprinten kann- Nicht sehr lange. Generell geht man sehr langsam
+ Gegenstände, die man mitnehmen kann, schimmern blau
+ Hält man eine Waffe in der Hand, kann man mit gedrückter rechter Maustaste den Gegner anvisieren- Zielen ist selbst dann ein Glücksspiel, da man nicht dorthin zu schießen scheint, wo die Kimme steht
+ Nach dem Ableben muss man lediglich die linke Maustaste drücken, um den letzten Spielstand zu laden

Ausstattung

+ 1 DVD
+ 5 Sprachen: Deutsch, englisch, französisch, italienisch, spanisch
- Nur ein recht knackiger Schwierigkeitsgrad
+ Im Handbuch steht alles zur Installation und Bedienung
+ Handbuch auf deutsch, schwedisch und norwegisch
+ 18 Levels:
1 Dream. 2 Forest. 3 Swamp.
4 Storm. 5 Glacier. 6 Ties.
7 Darkness. 8 Heart. 9 Stress.
10 Cold. 11 Fear. 12 Escape.
13 Beasts. 14 Poison. 15 Choice.
16 Heat. 17 Chronos. 18 Light
- Spielzeit mit 8 Stunden recht kurz

FAZIT:
Nach dem enttäuschenden Ausflug ins ewige Eis mit "The Thing" war ich von "Cryostasis" absolut begeistert. Die Atmosphäre ist toll: Der Wind heult einem um die Ohren, das Schiff knarzt und ächzt und auf einmal stürzt eine Art Zombie mit einer Axt in der Hand auf mich zu. Wehren kann man sich oft nur mit Nahkampfwaffen wie einer Kette oder einem Ventilrad, da die Munition sehr knapp bemessen ist. Doch leider bewegt sich die Spielfigur nur sehr langsam, wohl damit man die engen, kurzen Gänge im Schiff nicht so schnell hinter sich bringt.
Trotz einiger Szenen, in denen man absolut hilfos ist, hat mir ein wenig der Grusel gefehlt. Gut fand ich hingegen die Möglichkeit, die letzten Minuten im Leben eines Toten mitzuerleben, um dort ein paar kleinere Rätsel zu lösen. Hätten die Entwickler den Gegnern noch ein wenig Hirn verpasst, wäre dies für Fans einer etwas langsameren Gangart ein Muss - ich jedenfalls war begeistert. (Dezember 2009)

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