Entwickler

Frogwares
- Irland & Ukraine

Titel

Dracula Origin

Originaltitel

Dracula Origin

Genre

Adventure

Spielzeit

10 Stunden

Erscheinungsjahr D

2008

Verfilmungen

Publisher

Koch Media

Altersfreigabe

ab 12

Wertung

Inhalt

"Sie schlüpfen in die Rolle des geachteten Vampirjägers Professor Van Helsing. Während Sie Jagd auf Dracula machen, begibt sich dieser auf die Suche nach einem geheimnisvollen Manuskript, das ihm die Macht verleihen soll, Tote zum Leben zu erwecken. Hindern Sie Dracula um jeden Preis daran, an das Manuskript zu gelangen und es einzusetzen..."

Spielerlebnis

+ Spielfigur männlich: Abraham Van Helsing
+ In Kairo wird die Musik deutlich angenehmer
- Musik nervt sehr schnell. Auch gibt es kaum Abwechslung
+ Gute deutsche Sprecher, vor allem von der Spielfigur Van Helsing- Aber Draculas Akzent ist unter aller Kanone
- Sprachausgabe nicht lippensynchron
- Spielfigur sagt ständig dasselbe, etwa das mit der Zeit nervtötende „Perfekt“. Kommentare zu Aktionen werden ewig wiederholt
- Unlogisch: Die Spielfigur ruft, sie müsse schnell hier raus, rennt aber selbst in diesem Moment nicht
+ Im Kloster dann endlich die ersehnte gruselige Atmosphäre- Bis dahin und danach sehr beschaulich. Man spürt die Bedrohung durch Dracula einfach nicht
+ Mit den Texten haben sich die Programmierer viel Mühe gegeben, z.B. Zeitungsartikel, Briefe formuliert
+ Man muss Hinweise in Zeitungen sammeln, selbst die Stellen in einer Karte einzeichnen, an denen Opfer von Vampiren gefunden wurden etc. Man fühlt sich wie ein Detektiv- Allerdings dauerte es bei mir eine geschlagene Viertelstunde, bevor ich endlich wusste, wie ich die Karte und den Stift benutzen sollte
+ A propos Detektiv: Man muss sich des öfteren nebenher etwas notieren, z.B. Zahlen oder eine Information. Oder die Rechenaufgabe
+ Die Rätsel sind sehr abwechslungsreich: Man muss knobeln, verschieben, rechnen, rätseln. Neben den üblichen Schieberätseln gibt es ein paar innovative Ideen- Klassische Kombination von Gegenständen ist eher selten
- Rätsel wirken vor allem am Anfang sehr konstruiert. Die Handlung rückt ein Stück weiter, wird aber sofort wieder unterbrochen von irgendeinem Schiebe- oder Schalterrätsel. Diese wirken oft aufgesetzt. Außerdem tötet das die Spannung
- Schlecht gelöst: Man kratzt z.B. so lange an einem Grabstein herum, bis die Spielfigur sagt, es sei genug. Nicht, bis man es selbst erkennen kann. Denn ansonsten kann man die Zahlenkombination nicht eingeben
- Leider gibt es manchmal überhaupt keine Hinweise auf die Lösung. Bestes Beispiel: Das Tagebuch des Grafen
- Manche Rätsel setzen Wissen voraus, etwa die Tonleiter
- Man kombiniert des öfteren Gegenstände und weiß nicht, warum. Dann probiert man das neue Konstrukt wild in der Gegend aus
- Unlogisch: Kerzen brennen in einem Gang, der seit Jahren nicht benutzt worden ist?!
- Unlogisch: Man klaut dem Händler auf dem Basar einfach seine Waren, vor seinen Augen?!
- Unlogisch: Mönche haben das Schreien nebenan nicht bemerkt?!
- Unlogisch: Wo ist der Krempel von Jade hin?!
- Das Spiel endet abrupt und bleibt offen; eine Enttäuschung

Grafik

+ Überstrahleffekte
+ Das schönste Adventure, das ich bis dato gesehen habe
+ Sehr detailliert gezeichnete Szenen, etliche Details, an denen man sich nicht sattsehen kann- Allerdings wirken sie genau so: Gezeichnet
- Die Szenen wirken wenig lebendig, obwohl sich oft etwas bewegt, z.B. ein im Wind flatternder Teppich, Bäume, ein Hund
+ Unterschiedliche Perspektiven der Szenen, also nicht nur langweilige Von-der-Seite-Ansicht
+ Sehr unterschiedliche Orte: London, Kairo, Transsylvanien
+ Schön bunt
- Das Menü und der Ladebalken sind mit den Rosen arg kitschig geraten
+ Recht gute Mimik mit Blinzeln, sich bewegendem Mund, Stirnrunzeln- Augen wirken wie tot, Gesichter trotz der Mimik steinern
- Spielfigur „schwebt“ Treppen hinab

Komfort

+ Steuerung mit der Maus
+ Durch Doppelklick gelangt man gleich in die nächste Szene (ohne Langwieriges Hinrennen)- Allerdings nur, wenn man bereits dort war
+ Am Mauszeiger erkennt man, was man mit der Umgebung tun kann: Auge für ansehen, Lippen für ansprechen, Hand für benutzen, Füße für hinlaufen- Ein Gentleman rennt nicht
+ Man muss nicht überall extra hinlatschen, um es sich anzusehen. Das geht auch aus der Ferne (was schließlich logisch ist)
- Man weiß zuweilen nicht, wo man überall hinlaufen kann. Bestes Beispiel: Das Museum. Am besten jede Ecke ausprobieren
- Gegenstände im Inventar muss man erst aktivieren, um sich benutzen zu können: Wenn der Hintergrund heller ist, ist der Gegenstand aktiv, dann erfolgt ein Rechtsklick. Man erkennt aber kaum, was gerade aktiv ist und muss erst einmal eine Weile herumprobieren, bevor man darauf kommt, wie's gemacht wird
- Änderungen in den Grafikoptionen werden erst nach dem Neustart des Spiels wirksam
+ Wenn man will, gibt es eine Schritt-für-Schritt-Hilfe bei Rätseln
+ Spielstände werden mit Datum, Uhrzeit und Screenshot gespeichert- Speichern dauert relativ lang
+ Spiel läuft auf älteren Rechnern- Beim Laden stockt die Musik
+ Das Spiel zu starten geht recht flott- Logos kann man nicht überspringen
+ Im Tagebuch sind alle gesammelten Dokumente und Berichte enthalten, sowie alle Gespräche, die komplett aufgezeichnet werden
+ Im Tagebuch steht der nächste Schritt und was bisher geschehen ist
- Unterscheidung zwischen „Berichten“ und „Dokumenten“ im Inventar war mir nicht ganz klar
- Was ins Inventar so alles hineinpasst: Eine Rollleiter?! Man hätte sie ja einfach verschieben können
+ Spielfigur gibt Bescheid, wenn man in einer Szene noch etwas erledigen muss: „Mit fehlen Informationen“. Man kann also noch nicht gehen, bevor alles gemacht wurde

Ausstattung

+ 1 DVD
+ Im Handbuch ist alles drin, was man so braucht
+ Im Handbuch gibt es Tipps für die ersten 10 Minuten des Spiels

FAZIT:
"Dracula Origin" ist ein wahrer Augenschmaus: Überstrahleffekte, sehr viele Details, unterschiedliche Blickwinkel und eine natürliche Farbgebung, die dennoch nicht eintönig ist. Die Rätsel hingegen - und davon lebt ein Adventure - sind sehr durchwachsen. Mal wird man mit Tonleitern gequält oder anderen Kopfnüssen, die Vorkenntnisse verlangen, dann darf man wieder den Detektiv spielen und an Tatorten herumsuchen und fühlt sich wie ein richtiger Indizienjäger. Klassische Kombinationsrätsel sind hingegen leider selten und des öfteren war ich gezwungen, im Dunkeln herumzustochern, weil der nächste Schritt doch allzu weit hergeholt war. Außerdem fehlte mir die Bedrohung, die von Dracula ausgehen sollte und somit auch die Spannung. Trotzdem ein solides Adventure mit tollen Schauplätzen. (Oktober 2008)

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