Entwickler

Daedalic Entertainment
- Deutschland

Titel

The Whispered World

Originaltitel

-

Genre

Adventure

Spielzeit

12 Stunden

Erscheinungsjahr D

28.08.2009

Verfilmungen

Publisher

Koch Media

Altersfreigabe

ab 6

Wertung

Inhalt

Der kleine Junge Sadwick reist mit seinem Bruder und dem senilen Opa durch die Lande, um die Leute mit ihren Zirkusnummern zu erfreuen. Nur dass Sadwick sich nicht so recht für sein Handwerk begeistern kann, ist er doch eher melancholischen Gemüts. Wozu auch die Träume passen, die vorhersagen, dass Sadwick das Ende der Welt herbeiführen wird. Das gilt es natürlich zu verhindern...

Spielerlebnis

+ Spielfigur männlich: Sadwick
+ Sehr gute deutsche Sprecher (vor allem der Opa!)- Nur Sadwicks weinerliche Stimme nervte zuweilen, auch die von Shana
+ Angenehme, unaufdringliche Hintergrundmusik- Wenig Abwechslung
- Laufgeräusche passen nicht, obwohl versucht wurde, sie je nach Untergrund anders klingen zu lassen
+ Man sieht immer sofort, wo es langgeht
+ Die Raupe Spot, unser ständiger Begleiter, lernt im Laufe des Spiels neue Dinge hinzu. Man kann und muss sie immer häufiger bei Rätseln einsetzen: Sie kann sich schwer machen, Feuer spucken...
- Man kann leider nur recht wenige Dinge in der jeweiligen Szene ansehen
+ Für Fortgeschrittene und Profis- Manche Rätsel sind wirklich bockschwer. Immer wieder blieb ich tagelang an einer Stelle hängen
+ Größtenteils logische Rätsel- Manche Lösung ist aber arg weit hergeholt
+ Man sollte alle Gegenstände an jeder Figur ausprobieren, denn zu jedem gibt es einen anderen, lustigen Kommentar („Ich könnte Opa niemals weh tun. Er nimmt zu viele Schmerztabletten.“)
- Unlogisch: Sadwick legt seinen einzigen Freund in die Presse?!
- Unlogisch: Wenn der Türmechanismus nicht funktioniert, wie ist der Mönch auf die andere Seite gelangt, um die Kerzen anzuzünden?!
- Trotz der Hotspotfunktion findet man manche Gegenstände nur durch Glück. Oder, kleiner Tipp: Alle Türen zumachen, durch die man gegangen ist!
+ Sadwick ist als trauriger Clown eine ungewöhnliche Hauptfigur- Zuweilen ist seine Melancholie arg übertrieben und die negativen Anmerkungen gingen mir manchmal auf die Nerven
- Nervig: Gegen Ende hin häufen sich die Schiebe- und Schalterrätsel
- Blöd: Beim Drehen von Rohren lädt das Spiel nach jeder Veränderung nach. Das macht dieses Rätsel zur Geduldsprobe
- Gegenstände sind oft schwer zu erkennen
+ Ein traurig-schönes Ende, das völlig überraschend kam
+ Im Abspann sieht man viele Konzeptzeichnungen und sogar die Entstehung eines Hintergrundbildes im Zeitraffer

Grafik

+ Sehr schöne, handgemalte Hintergründe mit vielen Details
+ Erinnert in seinem Stil an Anime wie „Chihiros Reise ins Zauberland“ oder „Das wandelnde Schloss“
+ Figuren sind ebenfalls gezeichnet und weisen einen deutlichen schwarzen Rand auf
- Sehr eckige Animationen
- Figuren scheinen über den Boden zu gleiten
- Figuren wenig detailliert
- Der Schatten der Figur ist nur ein runder Fleck am Boden
- Gar keine Optionen einstellbar, eine feste Auflösung von 1024x768
- Ein paar weitere Farbtöne als nur diese Grau- und Brauntöne wären nicht schlecht gewesen
- Der Vater blättert rückwärts im Buch?!
- Lippenbewegungen passen überhaupt nicht zum Gesprochenen

Komfort

+ Der Bildschirm scollt, wenn man sich an den Rand begibt- Erst ganz am Rand!
- Oft muss man warten, bis Spot endlich nachkommt
+ Lädt schnell, sowohl Spielstände als auch Szenen
+ Über F5 kommt man sofort ins Speichermenü
+ Spielstand wird mit Datum, Uhrzeit und Screenshot gesichert
- Sadwick rennt nicht
+ Rechtsklick öffnet Inventar
+ Hält man die linke Maustaste gedrückt, öffnet sich ein Fenster mit den Funktionen: ansehen, nehmen / benutzen oder ansprechen
+ Doppelklick auf den Ausgang bringt uns gleich in die nächste Szene
+ Drückt man die Leertaste, werden alle „Hotspots“ angezeigt, also Orte und Dinge, an denen man etwas machen kann, auch Ausgänge. Lästiges Bildschirmabsuchen entfällt
+ Mit Linksklick kann man Sätze in Gesprächen weiterklicken
- Manchmal ist es ein arges Glücksspiel, einen Gegenstand aus dem Inventar an die Umgebung anzuwenden – man trifft einfach nicht
+ Steuerung ist intuitiv- Allerdings sind wichtige Elemente nur im Handbuch beschrieben -> Spot
+ Gegenstände, die man benutzt hat und nicht mehr benötigt, verschwinden aus dem Inventar

Ausstattung

+ 1 DVD
+ Die Spielzeit ist mit etwa 12 Stunden für ein Adventure gut
+ Farbiges Handbuch in Hochglanz, in dem alles beschrieben ist: Installation, Steuerung, die Geschichte wird grob umrissen, es gibt zahlreiche doppelseitige Artworks aus dem Spiel, viele Bilder – sehr schön gemacht!
+ Nostalgie pur: dem Spiel liegen Würfel bei, mit denen man den Code vor Spielbeginn knacken muss, um spielen zu können. In den 90ern hatten wie diese drehbaren Scheiben...- Das Blöde dabei ist, dass man das bei jedem Spielstart tun muss
+ Mit den Würfeln kann man mit dem beiliegenden Brettspiel spielen (ein bunt bedruckter Spielplan nebst Anleitung). Auf der anderen Seite ist ein Poster

FAZIT: Im Großen und Ganzen war dies ein schönes Adventure, das einige wirklich großartige Momente hat, aber auch immer wieder diese Durchhänger, die meine Geduld strapazierten. Zum einen gab es für meinen Geschmack zu viele dieser Schiebe- und Schalterrätsel, zum anderen waren einige Rätsel viel zu schwer für mich. Anfänger sollten also die Finger von „The Whispered World“ lassen, ebenso die jüngeren Spieler. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass diese melancholische Geschichte Kinder anspricht. Alle anderen sollten überlegen, ob sie Anime wie „Chihiros Reise ins Zauberland“ oder „Das wandelnde Schloss“ mochten (ich fand beide ziemlich lahm) und daraufhin entscheiden, ob sie sich das vorliegende Spiel anschaffen. (Dezember 2009)