Autor

Akunin, Boris
(= Grigori Tschtschartischwili)

Titel

Fandorin

Originaltitel

Azazel

Genre

Historischer Krimi

Seiten

289

Erscheinungsjahr

1998

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Aufbau

Wertung

Inhalt

Ein junger Mann spricht in einem Moskauer Park ein schönes Fräulein an und rühmt ihre Schönheit. Er wird jedoch entrüstet abgewiesen und erschießt sich daraufhin vor den Augen der entsetzten Spaziergänger. Ein klarer Fall von Suizid, meint man auch auf dem zuständigen Polizeirevier, in dem der verwaiste Erast Petrowitsch Fandorin seinen Lebensunterhalt als Schreiber bestreitet. Mit seinen knapp zwanzig Jahren ist er sogleich fasziniert von dem Selbstmörder, der doch allerlei Gründe gehabt hätte, weiterzuleben. Pjotr Kokorin, so der Name des Toten, war unverschämt reich, gutaussehend und konnte auf die Universität gehen, was Fandorin durch den frühen Tod seines Vaters leider verwehrt blieb. Der junge Schriftführer beginnt sofort mit seinen Nachforschungen und muss feststellen, dass auch ein anderer Herr mit einer Pistole gesehen wurde, am selben Tag...

Rezension

Herrlich altmodisch ist dieses Verwirrspiel und eine wunderbare Möglichkeit, vom stressigen Alltag ein wenig abzuschalten. Man wird zurückversetzt in eine Zeit Ende des 19. Jahrhunderts, an den Anfang der Industrialisierung, den Beginn der Elektrifizierung. Die Geschichte ist voller Humor, nimmt sich und seinen Protagonisten nicht ganz ernst und war mir dadurch sogleich ans Herz gewachsen. Die Ereignisse überschlagen sich bald, Fandorin hetzt quer durch Europa und versucht als der Amateur, der er ist, ein Netz von angeblichen Terroristen zu entwirren. Er hat dabei mehr Glück als Verstand, was sich vor allem dadurch zeigt, dass er erst Dutzende von Seiten später als der Leser die richtigen Schlussfolgerungen zieht. Überraschungsmomente gibt es daher keine und das Rätselraten, welchem ich in Krimis so gerne nachgehe, ist dadurch praktisch nicht möglich oder viel zu einfach. Dennoch ist dies ein heiteres Vergnügen, welches eben leider keine großen Ansprüche an den Leser stellt und über ein paar Logikfallen stolpert (weshalb z.B. glaubt die Polizei diesem Jüngling Fandorin, dass er nichts mit den Morden zu tun hat, während der gestandene Inspektor - aber ich will nicht zu viel verraten).
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Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Erast-Fandorin-Reihe
I: Fandorin (1998)
II: Türkisches Gambit (1998)
III: Mord auf der Leviathan (1998)
IV: Der Tod des Achill (1998)
V: Russisches Poker (1998)
VI: Die Schönheit der toten Mädchen (1998)
VII: Der Tote im Salonwagen (2000)
VIII: Die Entführung des Großfürsten (2000)
IX: Der Magier von Moskau (2001)
X: Der Liebhaber des Todes (2002)
XI: Die diamantene Kutsche (2003)
XII: Das Geheimnis der Jadekette (2008)

im Original:
I: Azazel
II: Tureckij gambit
III: Leviafan
IV: Smert' Achillesa
V: Pikovyj valet
VI: Dekorator
VII: Statskij sovetnik
VIII: Koronacija
IX: Ljubovnica smerti
X: Ljubovnik smerti
XI: Almaznaja kolesnica
XII: ?