Autor

Asimov, Isaac

Titel

Die Roboter-Romane
II: Die nackte Sonne

Originaltitel

The Robot Novels
II: The Naked Sun

Genre

Science Fiction/Krimi

Seiten

202

Erscheinungsjahr

1957

Auszeichnungen

Verfilmungen

Out of the Unknown - The Naked Sun (1969)

Verlag

Spectra Books (Teil v. Random House)

Wertung

Inhalt

Auf Solaria wurde zum ersten Mal seit 200 Jahren jemand ermordet. Nur 20 000 Menschen leben auf dem Planeten, jeder umgeben von Tausenden von Robotern. Der mit dieser Situation überforderte Sicherheitschef lässt einen Detektiv namens Elijah Baley einfliegen, der den Fall untersuchen soll. Doch der Erdenmensch Baley tut sich schwer mit den hiesigen Sitten und Gebräuchen und hat mit seinen eigenen Ängsten zu kämpfen...

Rezension

"Caves of Steel" aus der Feder desselben Autors wurde mir auch empfohlen und soweit ich verstanden habe, ist dieser zeitlich vor "The Naked Sun" angesiedelt und sollte eventuell zuerst gelesen werden. Vorliegendes Buch ist nichtsdestotrotz ein in sich geschlossener Roman und ist im Grunde genommen ein waschechter Krimi. Baley begibt sich auf Spurensuche und ist erst einmal damit beschäftigt, die Kultur der Solarianer zu verstehen. Asimov hat da eine faszinierende Welt zum Leben erweckt, in der eine mögliche, zukünftige Gesellschaft immer mehr von Robotern erledigen lässt, bis sie das verliert, das mit zum Menschsein geöhrt. Dialoge sind dabei Asimovs große Stärke, da sie echt klingen und ich von ihnen völlig gefesselt war. Die aus "I, Robot" bekannten "Laws of Robotics" dürfen dabei nicht fehlen und stehen hier quasi auf dem Prüfstand.
"Logical but not reasonable" - das wird des öfteren über Roboter gesagt. Doch wie sieht es damit in vorliegendem Werk aus? Einige Fragen bleiben offen, wie etwa: Wollte man Baley am See töten? Wie konnte man das Blut übersehen? Wäre es für die Experten von Robotics nicht möglich, einen Roboter zu erschaffen, der nicht an die "Laws of Robotics" gebunden wäre? Warum der Umweg? Was ich zudem unlogisch finde ist die Tatsache, dass Baley und Olivar keine Angst davor haben, von den Robotern abgehört zu werden. Letzere wurden schließlich von Spacern konstruiert und könnten alles so freimütig vor ihnen Besprochene mit ihrer integrierten Sendeeinrichtung sogleich weiterleiten.
Als Krimifan konnte man zwar einige Finten des Autors vorhersehen oder erahnen, ist aber vor Überraschungen nicht gefeit. Und wie gesagt, das Beste ist der Zusammenprall der Kulturen, gefolgt von einer durchaus spannenden Entschlüsselung der Spuren, die jeder Mörder unweigerlich hinterlässt. Krimileser können also getrost zugreifen, Fans von Hard Science Fiction eher nicht.
Dieses Buch ist Teil einer Reihe:
Die Roboter-Romane
I: Der Mann von drüben (= Die Stahlhöhlen) (1953)
II: Die nackte Sonne (1957)
III: Der Aufbruch zu den Sternen (1983)
IV: Das galaktische Imperium (1985)
V: Der positronische Mann (1992)

im Original:
The Robot Novels
I: The Caves of Steel
II: The Naked Sun
III: The Robots of Dawn
IV: Robots and Empire
V: The Positronic Man