Autor | Clement, Hal (1922-2003) |
Titel | Die Flüsse der Tiefe |
Originaltitel | Still River |
Genre | Science Fiction |
Seiten | 365 |
Erscheinungsjahr | 1987 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Verlag | Heyne |
ISBN | 978-3-453-066197 |
Wertung | |
Inhalt
Das Team, bestehend aus fünf jungen Wissenschaftlern, muss nur noch diesen einen Praxistest bestehen, bevor jedem von ihnen das Diplom zuerkannt wird. Nur ein Mensch ist vertreten, während die
anderen sich aus den unterschiedlichsten Winkeln des Weltalls rekrutieren. Gemeinsam müssen sie den Planeten Enigma untersuchen, Proben sammeln und diese analysieren. Doch Enigma ist viel zu jung,
um eine solche Atmosphäre besitzen zu können...
Rezension
Als Vertreter der sogenannten "Hardcore Science Fiction" muss man bei Hal Clement mit Exkursen in Chemie und Physik rechnen, die oft sehr ausführlich sind. Leider stießen diese bei mir diesmal auf
völliges Desinteresse, obwohl ich so etwas sonst gerne lese, wenn die Balance stimmt. Das ist hier nicht der Fall, denn die Protagonisten bleiben austauschbare Fremde. Sie führen keine Privatgespräche,
sondern reden nur über die Arbeit, was dann oft in Geplapper ausartet: "Da. Nein, verfehlt, und ich bin wieder auf dem Boden. Aber das Seil hat dem rutschenden Sanf noch ein bißchen nachgegeben. Noch
ein Versuch - so! Ich habe es. Laß mich es mit umbinden so! Ich bin ebensowenig ein Experte für Knoten wie Charley. Aber wir können es später losmachen." Genauso nervtötend ist die teils haarsträubende
Satzstellung des Übersetzers Winfried Petri: "Laßt uns das Zelt herausholen, sofern wir nicht erst uns ausruhen [...]". "Auf jeden Fall entwirf eine Notgarnitur für sie." Darüber hinaus hat er Redewendungen
falsch ins Deutsche übertragen: "Es sieht etwa so aus, als ob der Wind schwächer würde." Das ist, als würde man bei "It's about to rain" sagen, "Es wird etwa regnen". Das alles ist natürlich nicht dem
Verfasser geschuldet und wenn man vorliegenden Roman lesen will, dann im Original. Allerdings bleibt auch dann das Problem bestehen, dass man zuweilen nicht weiß, von wem gerade die Rede ist. Eben noch
wurde von Charley (männlich) erzählt, dann plötzlich bezieht sich Clement auf eine "sie", also eindeutig auf eine Frau. Hä?
Wobei es der Autor auch ohne den Übersetzer geschafft hätte, mich zu vergraulen. Die Routinearbeiten der fünf Besatzungsmitglieder des Forschungsteams nehmen so viel Platz ein, dass es schlichtweg öde
wird, sich das alles durchzulesen. Da können mich selbst die ominösen unterirdischen Ströme nicht halten, da weder sie noch die Protagonisten mich interessieren. Ich würde ja darauf wetten, dass alle
das Ende erleben - trotz all der teils dummen Fehler, die ihnen unterlaufen. Gähn. (April 2011)
Schon gewusst?
Der Autor hatte einen Bachelor in Astronomie, sowie einen Master in Chemie.