Autor | Clarke, Arthur Charles (1917-2008) |
Titel | Rendezvous mit 31/439 |
Originaltitel | Rendezvous with Rama |
Genre | Science Fiction |
Seiten | 100 |
Erscheinungsjahr | 1973 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | |
Spielumsetzung | Rendezvous with Rama (1984) |
Verlag | Macmillan Publishers Ltd |
Wertung | |
Inhalt
Im Jahre 2077 schlät ein riesiger Meteor in die Erde ein, Millionen von Menschen verlieren dabei ihr Leben. 2131 bewegt sich erneut ein großes Objekt auf unser Sonnensystem zu, doch die Allianz der Menschen von Erde, Mars und Luna wollen diesmal alle egister ziehen. Sie kommen darin überein, zuerst ein Expeditionsteam zu dem unbekannten Flugobjekt zu schicken, das sie Rama getauft haben...
Rezension
In einem Online-Shop hatte ich mir die billigste Version des vorliegenden Werks herausgesucht und dabei übersehen, dass ich eine vereinfachte Ausgabe für Englischlernende erwischt hatte. Es gibt sechs Stufen, vom absoluten Anfänger bis zum "Upper Reader". Meine Version mit der ISBN 1-405-07303-9 liegt eine Stufe darunter und wird mit "Intermediate" bezeichnet. Das merkt man deutlich am eingeschränkten Wortschatz, den kurzen Sätzen und den Wiederholungen aufgrund der geringen Zahl verfügbarer Synonyme. Nicht zuletzt dadurch wird das Lesevergnügen geschmälert.
Die Handlung reißt's leider nicht heraus, obwohl "Rendezvous with Rama" mit Preisen überhäuft wurde. Dabei krankt es, wie so viele Romane dieser Zeit, an seiner unglaublichen Naivität. Hier legt die Menschheit die Waffen nieder, um gemeinsam gegen die Bedrohung aus dem All vorzugehen und der Frieden hält sechzig Jahre an. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, ebenso wie die Tatsache, dass 2077 unser Planet völlig überraschend von einem Meteor getroffen werden soll. Davon einmal abgesehen, dass es etliche Himmelsbeobachter gibt, muss unsere Technologie doch sicher Fortschritte gemacht haben, um von so etwas nicht überrascht zu werden - wenn der Meteor etwa von der Sonne verborgen auf uns zu rast.
Nun trifft also eine Gruppe von Wissenschaftlern und die Mannschaft des Shuttles auf ein offensichtlich von Außerirdischen erbautes Schiff und fängt an, es zu erforschen. Dabei war der Autor immerhin so modern, auch Frauen mit akademischer Ausbildung mit ins Boot zu nehmen, obwohl die Männer die Aktiven bleiben und die Befehle erteilen. Von den Namen einmal abgesehen, erfährt man aber von niemandem etwas. Geradezu befremdlich fand ich zudem die Tatsache, dass die Menschheit bei Clarke zwar im All spazieren geht und Kolonien auf Mars und Mond unterhält, für die Erkundung Ramas aber nicht einmal ein Jetpack oder ein anderes geeignetes Gerät zur Fortbewegung mitgenommen hat. Im Jahre 2131 so rückständig? Oder nur dumm?
All diese Ungereimtheiten lassen das bischen Neugierde verpuffen, das ich aufgrund der Fremdartigkeit Ramas verspürt hatte. Fast hat man den Eindruck, die Gruppe um Commander Norton mache bei jeder Exkursion einen Schritt vor und zwei zurück. Was mir die Freude endgültig verdarb war das religiöse Element. Na wenn alle Klassiker des Genres auf solch tönernen Füßen stehen, sollte ich wohl lieber aktuelle Werke lesen.
Schon gewusst?
1956 zog der Autor nach Colombo, Sri Lanka, wo er 2008 verstarb.