Autor

Eschbach, Andreas

Titel

Eine Billion Dollar

Originaltitel

Genre

Thriller

Seiten

729

Erscheinungsjahr

2001

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Bastei Lübbe

Website des Autors

www.andreaseschbach.de

Wertung

Inhalt

John Fontanelli ist nur ein einfacher junger Mann, der sich mit kleinen Jobs gerade so über Wasser halten kann. Bis er eines Tages Besuch von einem Haufen Anwälte in teuren Anzügen erhält. Er hat geerbt! Und zwar von einem Vorfahren, der vor vielen, vielen Jahren eine relativ kleine Geldsumme angelegt hat, die sich im Laufe der Zeit zu einem beachtlichen Vermögen entwickelt hat - einer Billion Dollar...

Rezension

Eine ungewöhnliche Idee hatte der Autor hier - eine, mit dem sich wohl jeder Leser identifizieren kann, bei der er ins grübeln gerät und an die wohl schon alle man gedacht haben - was täte ich, wenn ich unendlich viel Geld zur Verfügung hätte? Genau das, was John anfangs auch tut - es genießen. Doch geht man mit soviel Macht nicht auch eine moralische Verpflichtung gegenüber den Schlechtergestellten ein? Diese und eine Menge anderer Fragen wirft dieses Buch auf und präsentiert dabei ganz eigene Lösungsansätze. Davon abgesehen, dass ich darauf hingefiebert habe, was John nun tun und wie er all die Hindernisse überwinden würde, die sich ihm unweigerlich in den Weg stellen, ist es einfach faszinierend, einen derart anschaulich dargestellten Blick in die Finanzwelt werfen zu können. Globale Zusammenhänge werden klarer, man beginnt darüber nachzudenken, welche Auswirkungen die Entscheidungen einzelner auf die Welt haben, allein aufgrund von Geld, das nur in Zahlen auf dem Papier oder in Bits und Bytes existiert. Die Hauptfigur ist aber nicht der Messias, den man gerne in einer solchen Position sehen würde, nicht einmal besonders belesen oder umsichtig. Er macht Fehler, genauso wie wir sie auch machen würden und das macht ihn zum Antihelden des Lesers. Auch deshalb habe ich das Buch sehr gerne gelesen, selbst Wirtschaftsthemen habe ich in mich aufgesogen. Dennoch gibt es einen kleinen Schönheitsfehler oder doch eher zwei? Erstens hatte ich gerne noch mehr von den Personen erfahren, sie hinterlassen bei mit keinen bleibenden Eindruck und erscheinen teilweise nur wie Randfiguren in diesem Schachspiel der Macht. Zweitens erschien mir das Ende teilweise ein wenig abgedreht, nach dem in meinen Augen glaubwürdig wirkenden Rest, der mich unter anderem deshalb so fesselte, weil die Handlung in unserer Zeit spielt. Es treten bekannte Leute auf und man kennt die Geschehnisse zum Teil aus eigener Erfahrung und kann sich so noch viel besser einleben. Nachdem das Buch nun lange Zeit auf der Bestsellerliste stand, war ich zunächst ein wenig skeptisch. Aber wir haben hier einen guten auf- oder eher anregenden Roman, bei dem der Autor den Leser mit fundierter Sachkenntnis in einen Strudel der Intrigen und der ganz großen Finanzen hineinzieht.
Sie mochten dieses Buch? Dann könnte Ihnen auch gefallen:
Die Versuchung