Inhalt
Ich nehme einfach mal die Zusammenfassung vom Einband: Finsternis und Unterdrückung herrschen
in Thale, seit Elfen und Druiden ermordet und die Gütige Göttin vertrieben wurde. Doch bevor er starb,
prophezeite der letzte Druide die Ankunft eines Retters, der die dunklen Mächste besiegen und dem
zerstörten Land Friede und Freiheit zurückgeben werde. Viele Jahre später erblickt ein kleines Mädchen
die Welt (Sunnivah). Sie weiß noch nicht, welche Aufgabe ihr bevorsteht. Und doch ist sie die
Auserwählte, die die Prophezeiung erfüllen und den Kampf aufnehmen muss...
Rezension
Ich war angenehm überrascht, einen Fantasyroman einer deutschen Autorin in Händen zu halten und
noch dazu einen recht guten. Elfenfeuer ist der Erstlingsroman von Felten, der im großen und ganzen
einen sicheren sprachlichen Stil erkennen lässt, aber leider manchmal ein wenig holprig klingt. Oft
verwendet die Autorin in mehreren Sätzen hintereinander das gleiche Wort, obwohl man das Angesprochene
sicher auch (anders) hätte umschreiben können. So klingt es nicht ganz so gut. Außerdem passen
Wörter wie bei 'Frequenz, auf der die Elfen ihre Gedanken senden' einfach nicht in ein Fantasybuch.
Dennoch war es eine spannende und unterhaltsame Lektüre, die keinen ausgetretenen Pfaden folgt.
Die Idee von einem prophezeiten Retter ist sicher nicht frisch, doch tauchen viele neue Gestalten und
äh Monster auf, die dem Erfindungsreichtum der Autorin Tribut zollen. Um in die oberste Kategorie zu
kommen, ist der Roman aber zu geradlinig; man kann sich vorstellen, wie es ablaufen wird. Es scheint
teilweise ein wenig zu einfach, wie Sunnivah die Welt rettet und die Liebesgeschichte war vorprogrammiert.
Immerhin bekommt man auch was von den Bösen mit, allen voran Tarek, der Oberste Heerführer,
dessen Vaterliebe und Abscheu gegen das Opfern von Menschen ihn fast schon sympathisch machen.
Da wären noch zwei wundersame Verwandlungen anzumerken. Die erste von Tareks Sohn Vhait, der
doch vor dem Vorfall im Dorf nicht so naiv oder blind/taub sein konnte, dass er die grausamen Taten der
Soldaten des bösen Herrschers An-Rukhbar (tolle Namen übrigens) nicht bemerkt hat! Und plötzlich ist
er der beste Mensch von allen, hm hm. Von Charakterentwicklung kann man hier eigentlich nicht
sprechen. Auch die schlichtweg dumme Pferdebefreiungsaktion von Fayola, einer erfahrenen Soldatin,
nur damit sie und Vhait gut Freund werden vermiest mir ein wenig die Freude an dem Buch. Aber
schließlich war es das erste von Felten (trotz der Länge überaus kurzweilig) und lässt viel erwarten für
das nächste, das hoffentlich schon in Arbeit ist.