Autor

Foer, Jonathan Safran

Titel

Alles ist erleuchtet

Originaltitel

Everything is Illuminated

Genre

Drama/Humor

Seiten

383

Erscheinungsjahr

2003

Auszeichnungen

Verfilmungen

Everything is Illuminated (2005)

Verlag

Kiepenheuer & Witsch

Website des Autors

www.jonathansafranfoer.com

Wertung

Inhalt

Der "Held" in der Geschichte ist der Autor selbst, der in die Ukraine reist, um die Frau zu finden, die einst seinem Großvater im 2. Weltkrieg das Leben rettete. Diese Reise gab es wirklich, doch es lässt sich nicht herauslesen, was Realität und was Fiktion ist. Es gibt einen Briefwechsel zwischen Foer und Alex, seinem Dolmetscher, der ihn auf seinem Trip in die Vergangenheit begleitet hat und einen mit seinem Großvater, auf dem seine ganz eigene Erinnerung an diese Zeit lastet. Die Geschichte von Trachimbrod, der Stadt, in der Foers Ahnen lebten, wird erzählt und wechselt sich ab mit den Kommentaren, die Alex dem Autor als eine Art Rezension auf das bereits Geschriebene sendet....

Rezension

Viele Zeitsprünge gibt es hier, aus dem 21. Ins 18./19. Jh., dann ins 20. und wieder zurück - oder so ähnlich. Irgendwann habe ich den Faden verloren, von welchen Vorfahren Foers denn nun wieder die Rede ist. Auch das phantastische Element hat mich überrascht, habe ich doch mit einem Roman über die Erben des Holocaust gerechnet. Doch darum geht es hier nicht in erster Linie, vielmehr ist es eine Art Familienchronik, wobei eigentlich nicht viel berichtet wird. Soll heißen, man erlebt nur einige kleine Episoden mit Menschen, die man im nächsten Kapitel schon wieder verlassen muss, um zu anderen Fremden zu stoßen - denn das bleiben sie einem, fremd. Daran ändert auch der locker-humorvolle Ton nichts, der sich v.a. in den Briefen von Alex findet, dessen unzulängliches Englisch wahrscheinlich ab und an unzulänglich übersetzt wurde. Es gab viele Ausdrücke, bei denen ich mich gefragt habe, was das nun wieder soll. Der "große Wurf" war dieser Roman, wie ich finde, nicht - wo Foer doch als das neue Wunderkind bejubelt wird. Es gab ein paar schöne Momente (besonders die "Traumtagebücher", eines hat mir wirklich aus dem Herzen gesprochen), doch mir fehlte etwas, das Gefühl vielleicht? Ich hatte beim Lesen den Eindruck, abseits der Geschehnisse zu stehen (war mir der manchmal etwas angestrengte Humor zu viel?) und nicht richtig beteiligt zu sein. Der Autor, schien mir, erzählte von oben herab und nicht aus der Geschichte heraus. Dennoch, interessant konstruiert ist es allemal und wie gesagt, diese zwar wenigen, aber fast magischen Szenen...