Autor

Higgins Clark, Mary

Titel

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Originaltitel

Two Little Girls in Blue

Genre

Thriller

Seiten

396

Erscheinungsjahr

2006

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Heyne

Website des Autors

www.simonsays.com

Wertung

Inhalt

Der Babysitter der dreijährigen Zwillinge Kathy und Kelly telefoniert gerade mit ihrem Freund, als sie ein Weinen aus dem ersten Stock hört. Sie verabschiedet sich schnell, geht die Treppe hoch und bemerkt gerade noch, dass etwas ganz und gar nicht stimmt, als sich eine Hand um ihren Mund schließt. Wenige Stunden später treffen die Eltern der Kleinen ein, es wimmelt nur so von Polizisten – die Zwillinge sind entführt worden! Acht Millionen Dollar Lösegeld verlangen die Kidnapper, dabei hat das Ehepaar Frawley ihren letzten Cent für ihr Haus ausgegeben...

Rezension

Bereits am Anfang merkt man, dass die Autorin Routine darin hat, Thriller zu verfassen. Schnell wird die Sache auf den Punkt gebracht und der Ablauf des Buches ist vorgezeichnet. Schade nur, dass dabei viel Potential verschenkt wird. Ich konnte mich auf die Bedrohungen gar nicht einstellen, so schnell waren sie verschwunden. Die Entführung selbst zum Beispiel hätte ich noch viel mehr auskosten wollen und wahrhaft brenzlige Situationen kommen überhaupt nicht vor.
Higgins Clark spult ihre Masche ab und schreckt zu meinem Leidwesen auch nicht davor zurück, ein reichlich unpassendes Element einzuführen. Im Laufe der Geschichte, soviel darf wohl verraten werden, werden die Zwillinge getrennt, kommunizieren aber mithilfe ihrer eigenen Sprache noch miteinander. Die Verbindung geht sogar so weit, dass der blaue Fleck, den die eine sich zuzieht, auch bei anderen erscheint. Welch ein Unfug! Dabei habe ich ehrlich nichts gegen Mysterythriller, doch in dieses „realistische“ Szenario will Telepathie so gar nicht hineinpassen. Das hat mich vor allem deshalb geärgert, weil ich diesen Roman zwar leidlich spannend, aber dennoch unterhaltsam fand, da die Autorin gar vier Verdächtige aus dem Hut zaubert, die alle etwas mit der Entführung zu tun haben könnten.
Kater Karlo – wie er sich nennt – verhält sich leider, leider am Ende derart dämlich, dass man es der inzwischen 80jährigen Königin der Thriller nicht abkauft. Dass das positive Ende an den Haaren herbeigezogen wirkt, ist noch untertrieben. Man wird bei der Lektüre und vor allem danach das Gefühl nicht los, dass sich Mary Higgins Clark viel mehr Zeit für ihre Geschichte hätte nehmen sollen. Sonderlich durchdacht wirkt sie nämlich nicht.
Sie mochten dieses Buch? Dann könnte Ihnen auch gefallen:
Der Schatten