Autor

Kay, Guy Gavriel
(*1954)

Titel

Ein Lied für Arbonne

Originaltitel

A Song For Arbonne

Genre

Fantasy

Seiten

623

Erscheinungsjahr

1992

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Heyne

Website des Autors

www.brightweavings.com

ISBN

9-783-453-10841-8

Wertung

Inhalt

Arbonne ist so völlig anders als das im Norden gelegene Gorhaut, in dem der Söldner Blaise aufgewachsen ist. Von der Sonne verwöhnt und von Frauen regiert, tummeln sich in Arbonne zahllose Troubadoure, die in ihren Liedern von der Schönheit des Landes und seiner weiblichen Bewohner schwärmen. Auch Herzog Betran de Talair war einst ein fahrender Sänger und die Liebe einer verheirateten Frau hat ihm in deren Gatten Urté de Miraval einen Todfeind beschert, der auch jetzt noch, dreißig Jahre später, einen tiefsitzenden Groll hegt. Zwischen diese Fronten gerät Blaise, als er bei Bertran anheuert. Währenddessen rüstet sich Gorhaut für den Krieg...

Rezension

Eine Warnung vorweg: Der Roman fängt langsam an und wird sein Tempo auch später nicht erhöhen. Von längst vergangenen Liebschaften ist da die Rede, von den Vorurteilen des Nordländers Blaise gegen das weibische Volk im Süden, die nach und nach widerlegt werden, je länger der Söldner im Süden weilt. Sicher, aufgrund seines Umfangs war davon auszugehen, dass Kay kein Anhänger eines prägnanten Stils sein würde, doch Dutzende von Seiten passiert einfach gar nichts. Die Herrschaften reiten durch die Lande, vergnügen sich auf irgendwelchen Festen und lauschen Liedern, deren Texte sich der Autor ebenfalls die Mühe gemacht hat zu dichten.
An einem entspannten Leseabend ist nichts auszusetzen, wenn die Figuren und deren Verhalten nicht so vorhersehbar wären. Kay hält allem Anschein nichts von leisen Andeutungen, sondern lässt seine Gestalten erblasen, erröten, die Stirn runzeln und ausrufen, was die Feder hergibt. Dadurch wirken sie aber nicht wie lebendige Menschen, sondern wie schlechte Schauspieler, die das Auswendiggelernte mit allzuviel Enthusiasmus vortragen. Darüber hinaus sind die Hauptfiguren von solchem Einfühlungsvermögen und von solcher Güte, dass sie nach kürzester Zeit tief in die Seele des Gegenübers geblickt haben - das war mir manchmal schon richtig peinlich. Schade eigentlich, denn Arbonne scheint ein Land zu sein, in dem man gern mehr Zeit verbringen möchte. Allerdings nicht, wenn so wenig geschieht und sich so vieles so bald zum Guten wendet. (März 2011)

Schon gewusst?
Der Roman erschien 1995 als stark gekürzte, vom Autor nicht genehmigte Fassung unter dem Titel "Das Land zwischen den zwei Monden".

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