Inhalt
In French Landing, Wisconsin, wurden bereits zwei tote Kinder aufgefunden, erwürgt und teilweise verzehrt. Zwei weitere werden vermisst und Dale Gilbertson, der hiesige Polizeichef, fühlt sich mit der
Situation völlig überfordert. Daher bittet er Jack Sawyer um Hilfe, einen hochdotierten Ex-Lieutenant aus
L.A., der sich aber nur schwer dazu überreden lässt, da er immer noch mit der Vergangenheit zu
kämpfen hat...
Rezension
Die ersten Dutzend Seiten waren wirklich gewöhnungsbedürftig und haben mir eigentlich nicht gefallen.
Doch ich setzte auf Kings Können und las weiter: "dann schweben wir über dies und das, schlüpfen
unter der Tür durch und beobachten diesen und jenen..." finde ich sehr seltsam. Daran gewöhnt man
sich aber irgendwann, weil es hinter den Dialogen und der mehr oder weniger auftretenden Handlung verschwindet. Was sich nicht verflüchtigte war die Langatmigkeit der Erzählung, bei der ich mehrmals gedacht habe, da hätte man ruhig was kürzen können. Es besteht eigentlich überhaupt kein Grund für
die Dicke des Romans, gut und gerne die Hälfte und es wäre nichts verloren. Nach dem "Talisman", den
ich in guter Erinnerung halte, ist diese Fortsetzung eine wahre Enttäuschung. Lebt der Vorgänger noch
von der Faszination des Fremden (ich will hier natürlich nichts wesentliches verraten), beeindrucken
die Autoren in diesem Fall jedoch nur mit der Widerwärtigkeit von Splatter-Szenen. Gefreut haben mich
wiederum die Andeutungen auf den dunklen Turm und den Balken, aber diese kleinen Häppchen
konnten meinen Hunger nach einem anständigen Horrorroman nicht stillen. Es gibt zwar noch ein, zwei
spannende Momente, doch dafür lohnen sich die über 800 Seiten nicht wirklich - vor allem, da das ganze
in solch einem hanebüchenem Finale endet.