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Autor

Marrak, Michael
(*1965)

Titel

Morphogenesis

Originaltitel

-

Genre

Science-Fiction-Horror

Seiten

680

Erscheinungsjahr

2005

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Bastei Lübbe

Website des Autors

ISBN

978-3-404-24339-0

Wertung

Inhalt

In der Lybischen Wüste wird eine einzigartige, weil sechsseitige Pyramide entdeckt. Der Archäologe Hippolyt Krispin, der die Ausgrabungen finanziert, hat die Ehre, die Pyramide als Erster zu öffnen, zusammen mit einer Gruppe von Wissenschaftlern. Einer von ihnen kommt dabei ums Leben und Krispin findet sich unversehens in einer Nekropole, die direkt aus der Hölle stammen könnte...

Rezension

Marrak hat es tatsächlich geschafft, eine noch verrücktere Welt als die in "Lord Gamma" zu erschaffen. Dabei verwebt er Elemente der Science Fiction mit Horror und ägyptischer Mythologie, samt deren Göttern und deren Vorstellungen vom Jenseits. Das hörte sich alles sehr sachkundig an und als kleinen Nebeneffekt lernt man etwas über das alte Ägypten dazu. Auch die Gespräche sind sehr interessant, da sie teilweise ins Philosophische abdriften und elementare Fragen stellen. Davon abgesehen gibt es natürlich wieder absurd-komische Dialoge, sowie Begegnungen mit Lebewesen, die einem Albtraum entsprungen sein könnten.
Stillstand gibt es dabei kaum, denn der Ich-Erzähler Hippolyt ist ständig auf der Flucht, von einem Abschnitt der Duat in die nächste. Zimperlich kann man seine Häscher nicht nennen, denn "Morphogenesis" gemahnt an einen Splatter-Horrorfilm. Menschen oder deren Äquvalent werden regelrecht zerlegt, das Blut fließt in Strömen und eine Art von Folter ist grausamer als die andere. Meinetwegen hätte der Autor diesen Teil ein wenig entschärfen können, doch wäre wohl ein Großteil der Motivation verloren gegangen, dieser Hölle entfliehen zu wollen, die Marrak auf solch eindringliche Art und Weise beschreibt. Die Hauptfigur jedoch bleibt seltsam gelassen angesichts der Ereignisse, die jedem Ottonormalbürger den Verstand rauben würde. Schleierhaft war mir außerdem, dass er der einzige sein soll, der die Sektoren wechseln will und es auch schafft.
Marraks Beschreibungen sind allerdings wirklich gelungen. Man glaubt sich selbst in der Duat zu befinden, wenn die Hitze der Pechseen aufsteigt oder die Panzer dröhnend heranrollen. Wobei ich zugeben muss, dass mich nach etwa 3/4 des Buches eine gewisse Müdigkeit beschlich und ich endlich den rettenden Ausgang erblicken wollte. Doch der lässt auf sich warten, ebenso wie des Rätsels Lösung, was die Duat überhaupt darstellt. Erst ganz am Schluss wird das Geheimnis gelüftet und bis dahin hat man einen wahrhaftigen Höllenritt vor sich. Ich kenne kaum einen anderen, zumal deutschen, Autoren, der das auf solch intensive und ideenreiche Art und Weise vollbringen könnte. Schade, dass es solch originelle Science Fiction nur mehr gebraucht zu kaufen gibt, aber vielleicht wird es ja irgendwann wieder in Druck gehen. Das würde ich mir wünschen. (Januar 2011)

Schon gewusst?
Der Autor studierte Grafik-Design in Stuttgart.

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