Autor

Thomas, Jeffrey

Titel

Tagebuch aus der Hölle
(= Briefe aus dem Hades)

Originaltitel

Letters from Hades

Genre

Horror

Seiten

264

Erscheinungsjahr

2003

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

Festa

Website des Autors

ISBN

978-3-86552-096-8

Wertung

Inhalt

Die Seele des Ich-Erzählers ist wie so viele mit ihr zu ewigem Leiden in der Hölle verdammt. Dort finden sich nicht nur Mörder und ähnliche Verbrecher, sondern auch Menschen anderen Glaubens als des christlichen, Atheisten, Vergewaltiger oder eben Selbstmörder wie der Protagonist. Im Gegensatz zu seinen Leidensgenossen versucht er allerdings, sich seine Menschlichkeit zu bewahren...

Rezension

Das mit dem Fegefeuer kann man sich abschminken, es gibt keinen Weg, der aus der Hölle führt, aber viele hinein: Buddhisten, Juden, Atheisten, Verbrecher, aber auch Kinder und geistig Behinderte, die sich nie für den Glauben oder dagegen haben entscheiden können, sind hierher verbannt worden. Erstaunlicherweise laufen auch Steinzeitmenschen herum, die es laut Bibel doch gar nicht gegeben hat, schließlich wurde der Mensch von Gott erschaffen und die Erde ist wenig mehr als 2000 Jahre alt. In vorliegendem Roman ist Gottes Existenz eine Tatsache und somit müsste die Schöpfungsgeschichte ebenfalls der Wahrheit entsprechen, oder? Was ich außerdem für befremdlich halte ist die Ähnlichkeit des "Lebens" in der Hölle mit dem auf der Erde. Die Seelen besitzen all ihre physischen Bedürfnisse wie Hunger und Durst, es gibt Maschinen, Arbeit, Geschäfte, in denen man einkaufen kann, sogar Huren. Was jedoch am häufigsten anzutreffen ist sind unermessliche Qualten und Dutzende verschiedenster Foltermethoden, die der Autor genüsslich zelebriert. Hätten Bücher eine Altersbeschränkung, so läge sie bei "ab 18". Der menschliche Körper wird mehr als einmal in seine Einzelteile zerlegt, regeneriert sich aber immer wieder auf's Neue, denn die Seele ist schließlich unsterblich.
Was mich neben dieser Brutalität so störte ist die Tatsache, dass dieser Roman bar jeder Spannung ist. Man stelle sich vor, der namenlose Protagonist sei auf der Flucht vor seinen Häschern und ehe man sich's versieht ist die Gefahr bereits gebannt. Zudem war es mir völlig schleierhaft, weshalb die Dämonen der Hölle die Gedanken der Hauptfigur lesen können, um sie mit ihren Erinnerungen zu quälen. Sie vermögen es aber nicht, ebendiese Fähigkeit dazu zu benutzen, die Dämonin aufzuspüren? Ungereimtheiten und Langeweile in der Hölle - keine gute Mischung. Schade um die nette Idee. (März 2012)

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