Autor | McCullers, Carson |
Titel | Das Herz ist ein einsamer Jäger |
Originaltitel | The Heart is a Lonely Hunter |
Genre | Drama |
Seiten | 315 |
Erscheinungsjahr | 1940 |
Auszeichnungen | |
Verfilmungen | The Heart is a Lonely Hunter (1968) |
Verlag | Diogenes |
Wertung | |
Inhalt
In Biffs Café New York treffen sie sich alle irgendwann einmal. John Singer, taubstumm, dessen ebensolcher und
einziger Freund von einem missgelaunten Verwandten in eine Anstalt abgeschoben wurde. Jake Blount, ständig
besoffen und mit einem großen Betrag bei Biff in der Kreide stehend. Mick Kelly, die lieber ein Junge wäre und
Erfinderin werden will, wenn sie einmal erwachsen ist...
Rezension
McCullers passt ihr Erzähltempo dem heißen Südstaatenwetter der USA an, bei dem der Asphalt vor Hitze
flimmert und jede Bewegung den Schweiß in Strömen fließen lässt. So plastisch beschreibt es die Autorin leider
nicht, da sie sich viel lieber auf die Figuren konzentriert, denen allen irgendetwas zu fehlen scheint. Es ist eine
einsame Welt, in der sie sich wie Traumwandler bewegen, die nirgendwo hin zu gehören scheinen. Für meinen
Geschmack ließen sie sich allzu sehr treiben, ohne ein Ziel zu haben, ohne sich weit aus ihrem eigenen, engen
Universum herauszuwagen. Als Leser vermag man aber seinerseits nicht, letzteres zu betreten und so gab ich
mich alsbald der gepflegten Langeweile hin. McCullers widmet sich den ganz normalen Menschen, vermochte
aber nicht, mich an diese zu binden, weder emotional noch aus Interesse an ihnen oder ihrem Schicksal. Zumal
die Gespräche seltsam, ein wenig künstlich klangen. Nun ja, die Heidenreich man beim wiederholten Lesen noch
mehr entdecken, doch mir ist das beim ersten mal schon nicht gelungen.