Autor

Palahniuk, Chuck
(*1962)

Titel

Fight Club

Originaltitel

Fight Club

Genre

Thriller

Seiten

208

Erscheinungsjahr

1996

Auszeichnungen

Verfilmungen

Fight Club (1999)

Verlag

W.W. Norton & Company

Wertung

Inhalt

Tagaus, tagein untersucht der Ich-Erzähler als Angestellter einer Versicherung, ob es für den Automobilhersteller günstiger ist, Mängel zu beheben, die zu einem Unfall führten und damit eine Rückrufaktion zu starten oder ob es billiger ist, einen Vergleich mit den Opfern auszuhandeln. Bis er Tyler Durden trifft, einen charismatischen und selbstsicheren jungen Mann, mit dem zusammen er den Fight Club gründet, der zum Selbstläufer wird...

Rezension

Nachdem ich die sehr gute Verfilmungen bereits vor Jahren gesehen hatte, wollte ich endlich einmal die Buchvorlage dazu lesen und ich muss sagen, sie liest sich genau wie der Film. Der Autor bevorzugt schnelle Schnitte, hält sich nicht lange mit Beobachtungen und Umschreibungen auf, sondern prischt von einer Absurdität in die nächste. Wie sonst soll man es nennen, wenn gewöhnliche Männer sich nachts in dunklen Barkellern treffen und sich gegenseitig die Seele aus dem Leib prügeln? Oder sich wie in einer Sekte ihrem Führer völlig unterordnen, ihr ganzes bisheriges Leben aufgeben und blind gehorchen, sogar überzeugt von dem sind, was sie tun? Angespannt liest man immer weiter, um zu erfahren, ob und wann die Mitglieder des Fight Club die Grenze zur rohen Gewalt überschreiten werden. Und wer die Oberhand gewinnen würde, Tyler oder der Ich-Erzähler, dessen Namen wir nie erfahren und der scheinbar weder vor noch nach dem schicksalhaften Zusammentreffen mit Tyler existiert hat. Er steht für all die gesichtslosen Menschen, die einem ständig begegnen, seien es Verkäufer, Busfahrer, Kellner etc. In diesem Punkt widerspricht sich der Autor jedoch mehrmals. Einmal sind es die Leute aus der Unter- und Mittelschicht, welche sich im Fight Club zusammenrotten, dann wiederum rekrutieren sie sich selbst aus der Gruppe der Anwälte, Ärzte oder Richter. Darüber hinaus erscheint es mir mehr als unwahrscheinlich, dass zum Beispiel Kellner ihre Stelle in einem Edelrestaurant behalten und mit blutig geschlagenem Gesicht gar servieren dürfen.
Die Welt aus der Sicht eines im Grunde genommen völlig Durchgeknallten zu sehen, zu erleben, wie alles außer Kontrolle gerät und die Spannung, die sich, wie bereits erwähnt, daraus ergibt, dass die Grenze zwischen noch lustigen Scherzen zu Zerstörung und schließlich zu Gewalt immer weiter verschoben wird - das alles macht „Fight Club“ zu einer rasanten Achterbahnfahrt und einem, wie ich finde, unvergesslichen Erlebnis.
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