Autor

Ruff, Matt

Titel

Ich und die anderen

Originaltitel

Set This House in Order

Genre

Drama/Humor/Fantasy

Seiten

714

Erscheinungsjahr

2003

Auszeichnungen

Verfilmungen

Verlag

dtv

Website des Autors

www.bymattruff.com

Wertung

Inhalt

Andy Gage ist subjektiv gesehen ein paar Monate alt, als er bei einer Firma für Virtual Reality anfängt, die nur vier Mitarbeiter hat, ihn eingeschlossen. Sein "Vater" rief ihn, um die Kontrolle und die Verantwortung über den Körper zu übernehmen, den sich viele verschiedene Persönlichkeiten teilen und um den sie sich laufend streiten. Ein labiles Gleichgewicht ist hergestellt, bis Penny auftaucht, die mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und es auch nicht schafft, mit der Vergangenheit abzuschließen...

Rezension

Ein weiterer Roman von Matt Ruff, der fast noch abstruser ist als sein fulminanter Vorgänger "Fool on the Hill". Obwohl hier das phantastische Element fehlt, kann man kaum glauben, was man da liest. Stimmen streiten sich in Andy Gages Kopf, als wären sie eigenständige Menschen. Dabei streiten sich die Therapeuten und die Wissenschaft immer noch darüber, ob es so etwas wie eine multiple Persönlichkeit, heute Dissoziative Identitätsstörung genannt, überhaupt gibt. Noch mehr Skepsis gibt es dahingehend, ob die Personen voneinander wissen, sich unterhalten können. Nichtsdestotrotz ist es eine faszinierende Vorstellung, Geist und Körper mit anderen zu teilen und Ruff versteht es, die Widrigkeiten eines solchen Lebens sehr lebendig darzustellen. Es kam mir beinahe so vor, als würde auch ich Andy Gages "Haus" bewohnen und hautnah dabeisein. Ruff hat wirklich originelle, spritzige Ideen und so verschlang ich sein Buch geradezu. Zwischendurch gab es ein paar kleine Hänger, wenn der Autor allzu lang an meiner Meinung nach uninteressanten Themen hängenblieb und ich wieder eine Weile warten musste, bis er das Rad weiter drehte. Eventuell hätten es daher in paar Seiten weniger getan, aber alles in allem fand ich seinen Roman gut. Allerdings fehlte auch dem Schluss etwas von dem Schwung, der mich über lange Zeit mitgerissen hatte, einfach weil die Personen solche Unikate waren, die Geschichte so abgefahren klang. Ich wartete auf den Tusch, das große Geheimnis und war etwas enttäuscht, als es sich so schnöde auflöste. Die Erklärung für die Störungen der beiden Protagonisten klang zu sehr nach Lehrbuch, dass es unglaubwürdig wirkte. Dennoch möchte ich dieses Buch empfehlen, schon weil die Idee an sich derart hirnverdrehend ist, dass man sich damit einfach nicht langweilen kann.
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